Zölle in Höhe von 15 Prozent seien eine „ungeheure Belastung für die Wirtschaft, nicht nur hier, sondern auch in den USA“, sagte Malmendier im ARD-„Morgenmagazin“. In den Jahren und Jahrzehnten zuvor habe ein Satz von ungefähr einem Prozent gegolten. „Im Vergleich dazu ist das schon ein Drama.“
Malmendier, die in Kalifornien lehrt, sagte, vor allem für einzelne Firmen und Branchen könnten die Auswirkungen erheblich sein. Was es für die Gesamtwirtschaft bedeutet, sei hingegen schwer abzuschätzen.
Viele Länder hätten wegen der Zölle einen schlechteren Zugang zum US-Markt und müssten ihre Güter anderswo anbieten, etwa in der EU. Das könnte sich hierzulande sogar positiv auf die Inflation auswirken.
Die EU und USA hatten sich zuvor auf eine Grundsatzvereinbarung im Zollstreits geeinigt. Sie sieht für die Mehrheit der Importe einen Zollsatz von 15 Prozent vor. Hinzu kommen unter anderem Vereinbarungen für Investitionen und Energieimporte.
Die Handelsexpertin Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) sagte, die EU-Kommission habe US-Präsident Donald Trump „eine Art Waffenstillstand“ abgerungen. „Reizthemen wie europäische Dienstleistungssteuern, Digitalregulierung und Künstliche Intelligenz wurden vertagt. Davon profitieren jetzt vor allem deutsche Unternehmen“, sagte von Daniels der Deutschen Presse-Agentur. „Der Deal verschafft der EU wichtige Zeit, die sie nutzen sollte, um Abhängigkeiten zu reduzieren und sich auf weitere Konflikte mit Trump und auch mit China vorzubereiten und besser über ihre Ziele und Prioritäten abzustimmen.“ (dpa-AFX)