MLP verkauft Österreichgeschäft – Aragon in Kauflaune

Der Wieslocher Finanzdienstleister MLP verkauft seine österreichische Geschäftseinheit an Aragon, Wiesbaden. Weitergeführt wird die Einheit von der bestehenden Österreich-Tochter Jung, DMS & Cie. GmbH, Wien, eine 100-prozentige Tochter der Aragon, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber cash-online bestätigte. Zum Kaufpreis wolle sich der Konzern derzeit nicht äußern.

Daneben stampft MLP zum 30. September 2009 auch das Geschäft in den Niederlanden ein.

Die Österreich-Transaktion soll im Herbst dieses Jahres stattfinden – der Deal muss von der Kartellbehörde und der Finanzmarktaufsicht noch genehmigt werden.

MLP will sich deutschen Markt konzentrieren

Seit 1995 hat MLP eine Geschäftseinheit in Österreich, die mit 59 Beratern mehr als 15.000 Kunden beraten. Die Geschäftseinheiten sowohl in Österreich als auch in den Niederlanden haben zuletzt zusammen weniger als zwei Prozent des Gesamtumsatzes der MLP ausgemacht.

„Mit diesen Schritten konzentrieren wir uns künftig in unserem Privatkundengeschäft auf den Kernmarkt Deutschland, treiben aber bei unserem Vermögensverwalter Feri die weitere Internationalisierung gezielt voran“, sagt Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP.

Aragon kräftig in Kauflaune

Dagegen zeigt sich Aragon weiter in Kauflaune. Zuletzt hatte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchgeführt, um weitere Liquidität für Zukäufe zu schaffen (cash-online berichtete hier). „Dies wird unsere dritte Transaktion in diesem Jahr und es wird höchstwahrscheinlich nicht unsere letzte sein“, sagt Wulf Ulrich Schütz, Aragon-Vorstand.

Die Kasse für weitere Akquisitionen sei gut gefüllt und man wolle weitere Zukäufe realisieren, teilen die Wiesbadener weiter mit.

Marktanteile ausbauen

In diesem Jahr sind bereits mit den Anbindungen der Vermittler der Axa-Tochter DBV Vermittlungsgesellschaft für Versicherungen und Vermögensbildung (DVV) (cash-online berichtete hier) sowie der IBM Vermögensverwaltung (cash-online berichtete hier) Transaktionen getätigt worden.

„Unser Ziel ist es, die gegenwärtige Marktphase dazu zu nutzen, sowohl im Maklerpoolgeschäft als auch im Bereich Financial Consulting deutliche Marktanteile vor allem in Deutschland und Österreich zu gewinnen und unsere Profitabilität durch optimale Ausschöpfung unserer Konzernsynergien weiter zu steigern“, beschreibt Schütz das weitere Vorgehen. (ks)

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