„Nutzung von Online-Angeboten wird deutlich zunehmen“

Jutta von Bargen, Leiterin Vermögensmanagement der Hamburger Volksbank, hat im zweiten Teil des Interviews mit Cash. über die Ausdünnung des Filialnetzes der Banken und den digitalen Kunden gesprochen.

„Die Nutzung der Online-Angebote wird meiner Meinung nach deutlich zunehmen. Video-Beratung bietet beispielsweise eine digitale Kontaktmöglichkeit, bei der man sich nicht nur hören, sondern sogar sehen kann“.

Cash.: Unlängst prophezeite Commerzbank-Chef Martin Blessing ein massives Filialsterben in der Bankenbranche. Inwieweit teilen Sie diese Erwartung?

von Bargen: Wir erleben in der Tat, dass insbesondere auch Privatbanken ihr Geschäftsmodell massiv überprüfen. Hier in Hamburg hat beispielsweise die Hypo-Vereinsbank wirklich sehr viele Filialen geschlossen und ihren Beratungsansatz eher auf Video-Beratung umgestellt. Wenn man Herrn Blessings Aussage vor diesem Hintergrund betrachtet, ist sie durchaus richtig. Für unser Haus gilt diese Prognose jedoch nicht. Wir verstehen uns als regionale Filialbank, daher ist uns die Nähe zum Kunden besonders wichtig. Für dieses Jahr sind keine weiteren Filialzusammenlegungen geplant. Dennoch ist es natürlich ein Trend der Zeit, dass sich das Kundenverhalten verändert. Viele Kunden nutzen neben ihrer Filiale vor Ort auch Online-Zugänge – also die virtuelle Filiale.

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Wie geht die Hamburger Volksbank mit dieser Entwicklung um?

Wir stellen uns darauf ein, indem wir als moderne Bank auch diese Vertriebswege anbieten. Für uns ist es selbstverständlich, auch im Online-Banking einen sicheren Zahlungsverkehr zu gewährleisten. Kunden erwarten von ihrer Bank einen sicheren und sensiblen Umgang mit ihren Daten.

Werden Online-Angebote langfristig die persönliche Beratung in der Filiale ersetzen?

Die Nutzung der Online-Angebote wird meiner Meinung nach deutlich zunehmen. Video-Beratung bietet beispielsweise eine digitale Kontaktmöglichkeit, bei der man sich nicht nur hören, sondern sogar sehen kann. Trotzdem fehlt hier etwas. Es wird immer Menschen geben, die nicht auf den persönlichen Kontakt mit ihrem Berater in ihrer Filiale verzichten möchten. Daher glaube ich, dass ein großer Teil der Kunden – bei uns der überwiegende Teil – auch weiterhin beide Wege nutzen werden.

Seite zwei: „Genossenschaftsbanken sind bodenständig“

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