Wann kommt die „Renten-Bremse“?

In der Großen Koalition werden die Auswirkungen der falschen Rentenbeschlüsse kaum thematisiert. Der Aderlass sei verkraftbar, heißt es vollmundig, ebenso die Belastung der Rentenkasse mit etwa zwei Milliarden Euro im Jahr.

Die hohe Zuwanderung erleichtert die Verdrängung unangenehmer Fakten. So verweist das Berufsforschungsinstitut der Bundesanstalt für Arbeit darauf, dass die Gesamtzahl der verfügbaren Arbeitskräfte in Deutschland vor allem dank der Migration um etwa 100 000 Personen steigen wird.

Mit dieser quantitativen Aussage sind die Probleme deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb natürlich nicht gelöst. Dass bewährte, langjährige Fachkräfte in den frühzeitigen Ruhestand gelockt werden, hält man bei den Arbeitgebern für ein verheerendes psychologisches Signal.

Ihre Betriebserfahrung kann nicht von heute auf morgen ersetzt werden, auch hochqualifizierte Zuwanderer, die der Einarbeitung bedürfen, schaffen das nicht.

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Stillstand bei „Flexi-Rente“

Vor dem Hintergrund der negativen Auswirkungen der Rente mit 63 hätte man sich von den Machern der Großen Koalition etwas mehr Tempo und Elan bei der sogenannten „Flexi-Rente“ gewünscht.

Wurden die Rentenbeschlüsse zu Beginn der Legislaturperiode im Eiltempo durchgepeitscht, so kommen die Verhandlungen bei dem Versuch, arbeitswilligen Senioren einen möglichst langen Verbleib im Erwerbsleben schmackhaft zu machen, nicht voran.

Ursprünglich sollte im Herbst 2014 eine verabschiedungsreife Kompromissvorlage stehen, dann wurde die Frist bis Weihnachten verlängert, ein Ende der Diskussionen über die Aufweichung der Regelaltersgrenze ist nur schwer absehbar.

Umfragen zufolge würde jeder fünfte Rentner gerne weiter arbeiten, aber nur sieben Prozent tun es in der Realität. Einen echten Anreiz würde eine solche Regelung aber nur schaffen, wenn Senioren, die Rente beziehen und im Ruhestand weiter arbeiten, damit auch ihre Altersversorgung verbessern können. Eine Vorstellung, gegen die vor allem im Bundesarbeitsministerium, beim linken SPD-Flügel und den Gewerkschaften gemauert wird.

Seite drei: Bildungsreise nach Dänemark

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