„Honorarberatung erfordert Mentalitätswechsel“

Nach Ansicht von AfW-Vorstand Wirth hat sich die Beratungsqualität in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. „Wir haben durch die Dokumentationsvorschriften die Qualität erhöht – das ist gut für Kunden und Berater“, sagte Wirth. Freie Vermittler würden gut und besser als Banken beraten. 20 Kundenbeschwerden gegen Makler gehen demnach pro Jahr beim Ombudsmann ein. Bei 40.000 in Deutschland tätigen Maklern gehe die Beschwerdequote also gegen null.

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An Verbraucherschützer Nauhauser gerichtet betonte Wirth, dass die von ihm zitierte Untersuchung des Finanzmarktwächters aufgrund der geringen Basis von 350 ausgewerteten Kunden nicht als repräsentativ für die Branche gelten könnte. Zudem würden die in den Verbraucherzentralen tätigen Berater nicht den Qualifikationsanforderungen gerecht, die an freie Vermittler gestellt würden.

Aus- und Weiterbildung wichtig für Qualität

Rainer Juretzek mahnte indes, dass es in der Beratung an vielen stellen Verbesserungsbedarf bestehe. Insbesondere die Qualifikation der Berater sei oftmals mangelhaft. „Um die Qualität zu erhöhen, muss die Aus- und Weiterbildung der wichtigen Aufgabe des Berufsstandes entsprechen“, forderte Juretzek.

Ulf Niklas, Sprecher der Bundesinitiative der Honorarberater, betonte die Unabhängigkeit der Honorarberatung als entscheidendes Qualitätsmerkmal. „Das ist der zentrale Unterschied. Mit der Honorarberatung kann man die Qualität direkt an den Kunden bringen“, so Niklas.

Weniger Aussteller und Besucher

Generell signalisierten die anwesenden Vertreter der provisionsvergüteten Beratung Offenheit gegenüber der Honorarberatung. Dass die Branche der alternativen Vergütung aufgeschlossen gegenüber steht, zeigte sich auch im späteren Verlauf der Veranstaltung.

„Die Honorarvermittlung kann für Makler ein geeigneter Einstieg in die Honorarberatungswelt für Makler sein“, sagte beispielsweise Dr. Sebastian Grabmaier,  Vorstandsvorsitzender des Münchener Maklerpools Jung, DMS & Cie, im Rahmen einer Expertenrunde. Trotz der positiven Signale aus dem „Gegenlager“ kamen mit rund 370 Teilnehmern deutlich weniger Besucher und Aussteller als im Vorjahr zum „Honorarberaterkongress“. (jb)

Fotos: Cash.

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