Deutsche Banken warnen vor Nachteilen gegenüber US-Instituten

Konkret würde das laut Sparkassen-Verband bedeuten, dass in Europa Immobilienkredite in den „Floor“ eingerechnet würden, in den USA nicht. „Das wäre nicht fair“, sagte Fahrenschon. Denn in den USA würden diese Kredite in aller Regel an die staatlichen Häuser Fanny Mae und Freddie Mac ausgegliedert.

Sie seien so nicht mehr in den Bankbilanzen enthalten. Die Sparkassen lehnen eine solche Lösung ab und setzen darauf, dass die Verhandlungsführer aus Deutschland und Europa weiter um eine bessere Lösung ringen.

Angesichts der Konjunkturerholung in der Euro-Zone pochen die deutschen Banken wie die Sparkassen auf ein Ende der extrem lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Kemmer: EZB muss Kurswechsel in Aussicht stellen

„Die EZB muss nun den allmählichen Ausstieg aus ihrem geldpolitischen Krisenmechanismus einleiten“, forderte Kemmer. Das Aufkaufprogramm sollte nur mit einem deutlich reduzierten Kaufvolumen verlängert werden: „Wenn sich Wirtschaft und Preise annähernd so entwickeln, wie derzeit prognostiziert, dann sollten die Nettokäufe der EZB im Laufe des kommenden Jahres auf null gefahren werden.“

Die Politik der EZB sei hilfreich gewesen, um die Krise zu überwinden. Nun dürfe sie aber der Entwicklung nicht länger hinterher hinken. „Die EZB muss endlich handeln und einen Kurswechsel in Aussicht stellen“, sagte Kemmer.

Die EZB sollte einen groben Rahmen für ihre weiteren Schritte aufzeigen. Ein möglichst zügiges Ende der Negativzinspolitik wäre wünschenswert. Der negative Einlagezins der EZB wirke derzeit auf die Banken wie eine Strafsteuer. Jährlich würden die Banken rund sechs Milliarden Euro an die EZB zahlen. Geld, das sinnvoller eingesetzt werden könne, etwa für Investitionen oder zur Stärkung der Bankbilanzen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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