Münchener Health-Startup sichert sich zwei Millionen Euro!

Das Thema Digitalisierung ist heute in der Wirtschaft in aller Munde. Dabei kommt im Gesundheitsbereich fast niemand mehr um den Begriff „Digital Health“ herum. Die Chancen neuer Technologien aus dem Digitalbereich können die Arbeit von Ärzten nämlich in vielen Bereichen stark vereinfachen. So auch die Möglichkeit, radiologische Befunde digital erfassen zu können. Das Münchener IT-Startup „Smart Reporting“ hat mit der Software „Smart Radiology“ genau diesen Ansatz verfolgt und konnte nun weiteres Kapital von Investoren einsammeln.

Tablet mit medizinischen Daten
Bild: Digital Health wird auch in Deutschland immer wichtiger, Quelle: Khakimullin Aleksandr – 532828384 / Shutterstock.com

IT-Startups mit innovativen Ansätzen haben heute oftmals gute Karten, passende Investoren zu finden. So haben deutsche Startups allein in der ersten Jahreshälfte 2016 ca. 957 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt. Auch wenn dabei internationale Investoren einen großen Anteil hatten, lässt sich die Startup-Szene in Deutschland als durchaus sehr lebendig bezeichnen. Dies beweist die neueste Finanzierungsrunde des Münchener IT-Startups „Smart Reporting“.


Wie lief die neueste Kapitalrunde von „Smart Reporting“?

Die Serie-A-Finanzierungsrunde für „Smart Reporting“ sollte Kapital für die Stärkung des Vertriebs sowie die Expansion in die USA beschaffen. Insgesamt wurden dabei 2 Millionen Euro eingesammelt. Das ist wohl nicht unbedingt eine Summe, die man sich so eben durch einen privat Kredit holt. Das Münchener Unternehmen dürfte damit allerdings für die neuesten Herausforderungen gerüstet sein. Beteiligt sind neben einigen Business Angels zudem auch folgende Venture-Capital-Gesellschaften:

  • Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
  • Cascara Ventures


Wie ist das Produkt „Smart Radiology“ aufgebaut?

„Smart Radiology“ ist eine Software, mit der Ärzte ihre Befunde digital erfassen können. Aktuell gehören ca. 50 verschiedene Befunde zum Leistungsumfang. Für diesen Service bezahlen die Vertragspartner 69 Euro pro Monat. Bisher kann das Startup auf ca. 1.600 aktive Nutzer weltweit verweisen, wobei neben Radiologen und Krankenhäusern auch andere Ärzte Gefallen an der Anwendung gefunden haben. Man darf gespannt sein, wie sich die Geschäfte durch die Expansion entwickeln werden.


Wie funktioniert die Startup-Finanzierung generell?

Wenn kluge Köpfe eine interessante Idee mit Innovationspotenzial haben, kann daraus mitunter ein interessantes Geschäftsmodell werden. Doch bei aller Begeisterung wird für eine Unternehmensgründung und Produktentwicklung am Ende doch relativ viel Geld benötigt. Dieses kann aus unterschiedlichen Quellen stammen:

Quelle Beschreibung
Eigene Mittel Haben die Gründer eigenes Vermögen, können sie zumindest einen Teil der Anschubfinanzierung aus Eigenmitteln leisten. Bei einer größeren Expansion ist dies jedoch oftmals kaum möglich.
Förderkredite Die KfW und andere landeseigene Institute bieten mitunter interessante Förderkredite. Diese bieten vergünstigte Zinsen und eine zumindest teilweise Übernahme der Haftung durch die Förderbank. Trotzdem müssen Gründer auch hierbei Eigenmittel vorweisen, um eine entsprechende Bonität zu erreichen.
Freunde und Verwandte Einige Gründer sind auch durch Hilfsfinanzierungen von Freunden oder Verwandten mit einem Startup ins Rennen gegangen. Dies kann durchaus finanzieren, birgt aber bei einem Misserfolg einige Risiken auf persönlicher Ebene.
Investoren (Risikokapital) Eine immer beliebtere Möglichkeit ist die Suche nach passenden Investoren. Ob nun Business Angels oder Venture-Capital-Gesellschaften – im Normalfall bieten Investoren nicht nur eine Finanzierung, sondern stehen den Gründern auch mit Rat & Tat zur Seite.

 

Was hat es mit den unterschiedlichen Finanzierungsrunden auf sich?

Finanzierungsrunden stellen den jeweiligen Zeitpunkt einer Einzahlung von Investoren dar. In einer solchen Situation überweist der Investor also einen bestimmten Betrag an das jeweilige Startup-Unternehmen und erhält im Gegenzug eine entsprechende Beteiligung. Die einzelnen Finanzierungsrunden werden wie folgt benannt:

  • Seed-Finanzierung: Hierbei handelt es sich um die Anschubfinanzierung, die die finanzielle Basis der Startups darstellt. Dabei geht es also zunächst darum, überhaupt die Geschäftstätigkeit aufnehmen zu können und aus einer Geschäftsidee tatsächlich ein Business zu machen. Seed-Finanzierungen werden häufig von Business Angels vorgenommen, die den Gründern zudem mit ihrem Know-how und eventuellen Beziehungen dabei helfen, am Markt Fuß zu fassen. Die Höhe einer Seed-Finanzierung liegt nicht selten im kleinen bis mittleren sechsstelligen Bereich.
  • Serie A- bis Serie-E-Finanzierungsrunde: Diese Finanzierungsrunden stehen normalerweise ganz im Zeichen der Expansion. Die Unternehmensleitung hat einen bestimmten Wachstumsplan und benötigt zur Umsetzung der Expansionsstrategie weiteres Kapital. Hierzu wird den bisherigen sowie weiteren interessierten Venture-Capital-Gesellschaften eine genaue Konzeption vorgelegt, aus der die Ziele sowie der Finanzbedarf ersichtlich sind. Die Investoren entscheiden daraufhin, ob und wieviel Geld sie bei der jeweiligen Finanzierungsrunde investieren. Entsprechend der neuen Einlage wird eine Beteiligung gewährt oder die bisherige aufgestockt.

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