Es gibt keinen Fachkräftemangel!

Wenn Sie bei Google das Wort Mangel eingeben, dann bekommen Sie als Ergebnis „das Fehlen von etwas, was man braucht“. Man sucht und sucht und sucht also etwas, und findet es nicht. Zum Beispiel sucht ein Jobsucher ein passendes Stellenangebot. Und findet es nicht.

Gastbeitrag von Hans Steup, Versicherungskarrieren

Heutzutage muss ein zukünftiger Auszubildender schon viel früher ans Unternehmen gebunden werden, wenn er nicht von der Fahne hüpfen soll.

Wie kommen Sie also darauf, dass die Fachkräfte auf der Angebotsseite stehen? Es heißt Stellenangebot. Die Fachkraft fragt also nach. Wenn Sie ein Stellenangebot haben und sich kein Nachfrager findet, was bedeutet das? Ihr Angebot passt nicht. Im schlimmsten Fall ist es Mist.

Ein Unternehmen macht ein Stellenangebot, ein Jobsucher sucht danach, findet es, und bewirbt sich, wenn ihm das Angebot zusagt. Er bewirbt sich nicht, wenn ihm das Angebot nicht zusagt. Von 82 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, geht ungefähr die Hälfte arbeiten.

Ganze 41 Millionen Menschen in Deutschland befinden sich also in einem Beschäftigungs-Verhältnis. Acht von zehn dieser Leute haben keine oder nur eine geringe emotionale Bindung an ihr Unternehmen.

Glauben Sie noch an den Fachkräftemangel?

Seit Jahren stellt das Gallup-Institut Beschäftigten in der ganzen Welt die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz. Ich wiederhole: 41 Millionen Menschen in Arbeit, 33 Millionen davon fahren jeden Morgen mit wenig Euphorie oder sogar genervt zum Job.

Glauben Sie nicht, dass es möglich ist, den einen oder die andere davon zu überzeugen, bei Ihnen zu arbeiten? Glauben Sie immer noch an den Fachkräftemangel? Sie als Unternehmer, Bereichsleiter oder Personaler machen das Angebot. Die Jobsucher stellen die Nachfrage. Nicht umgekehrt. Nicht mehr.

Wenn das Stellenangebot nicht stimmt, gibt es keine Nachfrage. Das liegt dann aber nicht an den Jobsuchern, sondern am schlechten oder unpassenden Angebot. Das kennen Sie doch vielleicht aus Ihrem Vertrieb.

Seite zwei: Niemand will vom Regen in die Traufe

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