Exklusiv-Interview mit Oliver Liebermann: So funktioniert das neue Traineeprogramm von MLP

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Oliver Liebermann

MLP-Vertriebsvorstand Oliver Liebermann über neue Wege beim Recruiting von Nachwuchskräften und die Gründe für den Vermittlerschwund in der Branche

MLP hat ein neues Traineemodell entwickelt. Was war der Anlass?

Liebermann: Die Gründung des jungen Segments 2017 stellte einen wesentlichen Meilenstein in der Nachwuchsentwicklung von MLP dar und hat sich erfolgreich entwickelt. Insgesamt sind wieder mehr als 2.000 Beraterinnen und Berater für MLP tätig. Zur weiteren Stärkung der Beratergewinnung hat MLP nun ein neues Traineemodell für das junge Segment entwickelt. Damit wollen wir der aktuellen Marktsituation im Wettbewerb um kompetente Nachwuchskräfte gerecht werden und die Attraktivität einer Beratertätigkeit bei MLP nochmals steigern. 

Können Sie das Konzept skizzieren?

Liebermann: Das neue Traineemodell ist durch zwei Phasen geprägt. Die neuen Beraterinnen und Berater steigen ab 1. Juli 2023 zunächst als Trainee bei MLP und somit sozialversicherungspflichtig beschäftigt bei der MLP-eigenen Ausbildungsgesellschaft, der MLP Startup GmbH, ein. Der Einstieg ist mehrmals im Jahr möglich und richtet sich nur an Personen, die mindestens einen Bachelor-Abschluss besitzen und noch nicht in der Finanzberatung tätig waren, also nicht über Sachkunde verfügen. Für Branchenerfahrene gibt es andere attraktive Einstiegsmodelle bei MLP.

Wie läuft die Ausbildung konkret ab?

Liebermann: Die erste Phase erstreckt sich über vier Monate, in der die Trainees alle relevanten Aus- und Weiterbildungsmodule an der MLP Corporate University besuchen. Im Rahmen dessen absolvieren sie die IHK-Prüfung zum/zur Geprüften Fachmann/-frau für Versicherungsvermittlung, welche die Erlaubniserteilung gemäß Paragraf 34d GewO voraussetzt. Mit Bestehen der Prüfung sind sie für den Start als selbständige Handelsvertreter vorbereitet und können die für die Versicherungsvermittlung notwendige Erlaubnis gemäß Paragraf 34d beantragen. Während dieser vier Anfangsmonate haben die Trainees alle Rechte und Pflichten eines Arbeitnehmers wie Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und beziehen ein Fixgehalt von 3.000 Euro im Monat (brutto). Sie werden in dieser Zeit in dem vorgesehenen Hochschulteam bereits hospitieren, um zum einen das Team kennenzulernen und darüber hinaus entsprechende Praxiserfahrung mitzunehmen, ohne selbst Abschlüsse zu tätigen.

In der zweiten Phase beginnt dann mit dem fünften Monat die eigentliche Beratertätigkeit im Hochschulteam als selbständige Handelsvertreterin oder selbständiger Handelsvertreter mit Kundengewinnung, Beratung und Kundenbetreuung. Der optimale Start in die Selbständigkeit wird in den beiden ersten Jahren zudem mit einer leistungsorientierten Vergütung in Form von Prämien und Provisionen unterstützt. So sind bereits dann Brutto-Einkommen zwischen 50.000 bis 60.000 Euro pro Jahr möglich. Perspektivisch sind bei einem erfolgreichen Aufbau des eigenen Kundenstamms sowie einer intensiven Betreuung der Kundinnen und Kunden für die jungen Beraterinnen und Berater auch sechsstellige Gehälter innerhalb der folgenden Jahre bereits möglich.

Welche Vorteile bietet das Modell für Berufseinsteiger?

Liebermann: Mit dem neuen Einstiegsmodell bieten wir Absolventinnen und Absolventen ein ideales Modell, um nach Abschluss des Studiums auf breiter Ebene Erfahrung zu sammeln und ein berufliches Netzwerk aufzubauen. Es bietet mehr Sicherheit und Vorbereitungszeit auf dem Weg in die Selbständigkeit. Die Trainees werden somit noch systematischer auf die eigentliche Tätigkeit als MLP-Berater vorbereitet. Damit verbunden öffnet das Traineeprogramm für MLP weitere Recruiting-Möglichkeiten.

Da der Vermittlerschwund in der Branche insgesamt anhält, plädiert der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) für ein Moratorium und für eine Überprüfung der Wirksamkeit der bestehenden Gesetze und Verordnungen, bevor wieder neue erlassen werden. Beruht dieser Schwund also in erster Linie auf der zunehmenden Regulierung und Bürokratie?

Liebermann: Der Regulierungsdruck hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und die Umsetzung von europäischen Richtlinien wie Mifid II und IDD hat deutliche Spuren im Markt hinterlassen – klar erkennbar an den kontinuierlich sinkenden Vermittlerzahlen. Vielen Beratern, insbesondere Einzelkämpfern, geht schlichtweg die Luft aus. Darunter sind Vermittler, deren Verschwinden für Kunden keinen Verlust darstellt – aber es gibt auch sehr gute, die eine neue Heimat suchen. Und für sie ist MLP eine hochattraktive Option.

Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.

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