Cash.-Exklusiv: Flaute im Finanzvertrieb

Die deutschen Finanzvermittler mussten 2005 Umsatzeinbußen hinnehmen: Die Provisionserlöse der Allfinanzvertriebe fielen im Schnitt um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das belegt die exklusive Marktübersicht des Hamburger Kapitalanlage-Magazins Cash., das im 17. Jahr in Folge die Geschäftszahlen von knapp 150 Unternehmen ermittelte.
So konnte die Deutsche Vermögensberatung AG, Frankfurt/Main, mit 833 Millionen Euro (minus 10,8 Prozent) den Spitzenplatz verteidigen. Auf den Rängen 2 und 3 folgen AWD Holding AG, Hannover (633,2 Millionen Euro, minus 11 Prozent) sowie MLP Finanzdienstleistungen AG, Wiesloch (481,2 Millionen Euro, 12,8 Prozent Minus). Gegen den Trend weist die auf Platz 4 liegende OVB Vermögensberatung AG, Köln, mit 181,2 Millionen Euro in 2005 ein Plus von 0,7 Prozent aus. Des Weiteren teilte die auf Rang 10 vorgerückte Bonner Postbank Vermögensberatung AG (31,5 Millionen Euro) einen Zuwachs von 33,5 Prozent mit.

Der Geschäftseinbruch vieler Vertriebsgesellschaften ist vor allem durch Auswirkungen des seit Januar 2005 geltenden Alterseinkünftegesetzes sowie fehlender Einnahmen aus der Vermittlung von Kapitallebensversicherungen begründet ? das Steuerprivileg von Lebensversicherungen lief Ende 2004 aus, was seinerzeit zu einem Schlussverkauf und erheblichen Wachstumsraten bei den Provisionsumsätzen geführt hatte. Etliche Marktteilnehmer konnten dies durch den Umstieg auf andere Produkte nicht kompensieren.

Die aktuelle Cash.-Hitliste berücksichtigt darüber hinaus die Ergebnisse für die Spezialvertriebe in den Sparten Geschlossene Fonds, Investmentfonds, Versicherungen sowie Immobilien/-finanzierung und gibt einen Ausblick auf die Marktbilanz 2006.

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