Zweitmarkt: Secondhand wird wieder zu First Class

Da der Initiator auf ein Agio verzichtet und die Hälfte der Vertriebsprovision als Bestandsvergütung gezahlt wird, erreicht die Offerte eine vergleichsweise hohe Investitionsquote jenseits der 90 Prozent. Zudem hat sich der Anbieter selbst eine erfolgsabhängige Vergütung auferlegt, die erst dann fließen soll, wenn der Anleger 150 Prozent seiner Einlage als Auszahlung erhalten hat. Für den Aufbau des Zweitmarktportfolios ist keine Beschränkung auf bestimmte Schiffstypen oder Größenklassen vorgesehen, allerdings dürfen lediglich 25 Prozent der Investitionen auf Beteiligungen entfallen, die das Emissionshaus selbst initiiert hat.

Florian von Nolting
Florian von Nolting

Das Portfolio-Management obliegt wie bei den beiden Vorgängerprodukten der Lloyd-Fonds-Tochter Trade On GmbH, die auf den Erwerb von Fondsanteilen spezialisiert ist und dazu alle Ankaufskanäle nutzt. Seit November 2009 zeichnet Florian von Nolting nicht nur für das Schiffsfondsmanagement der Unternehmensgruppe verantwortlich, sondern ist zudem Geschäftsführer der Trade On.  „Die Durchschnittskurse auf dem Gesamtmarkt sind seit Jahresbeginn wieder leicht gestiegen. Aktuell liegen sie bei rund 62 Prozent und damit ungefähr 40 Prozent unter dem Preisniveau des Jahres 2008. Aufgrund der Erholung auf den Schifffahrtsmärkten haben die Charterraten und Preise für Schiffe merklich angezogen, während die Preise für Zweitmarktanteile aktuell nach wie vor niedrig sind“, sagt von Nolting.

Sein Vorgänger Dr. Guido Komatsu managt jetzt das Portfolio des Zweitmarktfonds Shipping Opportunity beim Wettbewerber Hesse Newman Capital, der seit dem Vertriebsstart Ende Juni 2009 nach eigenen Angaben zehn Millionen Euro eingeworben hat. „Bisher haben wir rund acht Millionen Euro in über 170 Beteiligungen an 69 Schiffsfonds investiert. Der durchschnittliche Ankaufskurs liegt bei 81 Prozent und jeder Anteil erfüllte zum Erwerbszeitpunkt die von uns geforderte IRR-Mindestrendite in Höhe von zehn Prozent pro Jahr“, berichtet Komatsu. Ein Restrukturierungsfall sei bisher nicht darunter gewesen.

Das neue Zweitmarktprodukt Shipping Balance verfügt über identische Investitionskriterien, bietet jedoch eine zusätzliche Kapitalabsicherung: „Viele Anleger horten Geld auf niedrig verzinsten Konten und suchen daher Produkte mit einer vernünftigen Rendite, aber auch mehr Sicherheit in der Anlage. Mit sieben Prozent prognostizierter Auszahlung und einer Kapitalsicherungskomponente bietet der Fonds genau das, was heute gefragt ist“, sagt Vorstand Marc Drießen. Anfänglich soll gut die Hälfte des Kapitals in Rentenpapiere des Swiss Rock Absolute Return Bond Fund fließen. „Da sich das abzusichernde Fondsvolumen mit jeder planmäßigen Auszahlung reduziert, werden wir die Investition in das Anleiheportfolio sukzessive abbauen und in Schiffsfondsanteile umschichten. Über die Gesamtlaufzeit ist der Anleger schließlich zu 70 Prozent in Schiffsfonds investiert“, so Hesse-Newman-Vorstand Drießen.

Wettbewerber MCE gibt an, im ersten Halbjahr mit den beiden Zweitmarktofferten Sternenflotte 04 und 05 rund 24,5 Millionen Euro Eigenkapital platziert und 22,3 Millionen Euro in Schiffsfondsanteile investiert zu haben.

Seite 5: Immobilien und Schiffe in nur einem Fonds

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