Baugeld: Wetten auf den Leitzins

Der im SDax notierte Baufinanzierer Interhyp, München, rät Investoren in seinem aktuellen Zinskommentar, nicht auf sinkende Konditionen zu spekulieren, sondern rasch für Kalkulationssicherheit zu sorgen.

Gemessen an den für das Baugeld entscheidenden Pfandbriefrenditen, bewegten sich die Kapitalmarktzinsen seit Mitte Juni um die Fünf-Prozent-Marke, nach einem rasanten Anstieg von 4,3 Prozent im März.

?Die nervösen Schwankungen drücken das Spannungsfeld zwischen der Erwartung einer Konjunkturabschwächung und der gleichzeitigen Tendenz zu höheren Inflationsraten aus?, so Robert Haselsteiner, Interhyp-Gründer und Co-CEO des Unternehmens.

Finanzierungsentscheidungen kämen derzeit einer Wette auf den nächsten Schritt der Europäischen Zentralbank (EZB) gleich. Bleibe diese bei ihrer klaren Präventionslinie und konzentriere sich weiter auf ihr Mandat der Geldwertstabilität, so sei eine weitere Leitzinserhöhung auf 4,5 Prozent im September angesichts der zuletzt auf vier Prozent gekletterten Inflation wahrscheinlich, so Haselsteiner weiter.

Interhyp geht davon aus, dass die EZB ihrem Kurs treu bleibt. Allerdings spiegelten die aktuell bei 4,98 Prozent liegenden zehnjährigen Pfandbriefsätze eher die Hoffnung der Investoren auf Entspannung wider. In den derzeitigen Zinssätzen sei die erwartungsgemäß in den nächsten Quartalen auf hohem Niveau bleibende Inflation indes nicht eingepreist. Deshalb seien Ausschläge nach oben und steigende Risikoprämien bei längeren Laufzeiten zu erwarten.

Kunden sollten diese Gelegenheit nutzen, um mit 15- bis 20-jährigen Konditionen, die sich derzeit nahe der zehnjährigen Zinsen bewegen, günstig für Kalkulationssicherheit zu sorgen, empfiehlt Haselsteiner. Durch das gesetzliche Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren sei die Flexibilität trotzdem gewährleistet und es könne bis zur Endfälligkeit auf spätere Zinsentwicklungen reagiert werden. (hb)

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