Branchenbündnis fordert Wende im Wohnungsbau

Ein Bündnis von Immobilienverbänden, -unternehmen sowie Arbeitnehmern und Arbeitgebern fordert von der Bundesregierung, die Weichen für den Bau von mehr und zukunftssicheren Wohnungen zu stellen.

bauplanDie IG Bauen-Agrar-Umwelt, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau, der Bundesverband freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen sowie der Deutsche Mieterbund fordern in einer gemeinsamen Initiative verbesserte Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau.

„Bundeskanzlerin Merkel hat in Ihrer Regierungserklärung zu Recht darauf hingewiesen, dass Wachstum, die Einstellung auf die anstehenden demografischen Veränderungen und die Förderung von Familien zentrale Aufgaben der Politik sein werden“, heißt es in der Erklärung der Initiative.

Familien und Senioren leiden unter Mangel an Wohnraum

Die aktuelle Wohnungsbautätigkeit reiche seit 2007 nicht mehr aus, den Wohnungsbedarf zu decken, der aus dem prognostizierten Zuwachs an Haushalten resultiert. Die Anpassung des heutigen Wohnungsbestandes an die qualitativen Anforderungen Energieeffizienz und Altersgerechtigkeit erhöhe den Wohnungsbedarf zusätzlich. Denn bei Teilen der Nachkriegsbauten seien  nur Abriss und Neubau eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Alternative. Die niedrige Bautätigkeit führe in Ballungszentren und vielen Regionen in Deutschland daher bereits heute zu einem Wohnungsmangel, von dem Familien und Senioren besonders betroffen seien.

Schnell umsetzbar wären eine Erhöhung der Abschreibungssätze für Wohngebäude sowie die Ausweitung der KfW-Programme für den Neubau und Bestandsersatz von Wohnungen.

Konjunkturelle Impulse aus Wohnungsbauförderung

Laut der Brancheninitiative kann eine Wohnungsbautätigkeit auf dem tatsächlich benötigten Niveau von 400.000 Einheiten pro Jahr erstens der Binnenkonjunktur notwendige Wachstumsimpulse geben, über 700.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und zusätzliche öffentliche Einnahmen in der Größenordnung von 20 Milliarden Euro generieren. Dies besage auch die Studie des Pestel-Instituts „Wirtschaftliche Auswirkungen des Wohnungsneubaus in Deutschland“.  Zweitens würden mittelfristig die Pflegekassen nachhaltig entlastet, wenn mehr Senioren in der eigenen, barrierearmen Wohnung leben und bei Bedarf auch ambulant versorgt werden könnten. Drittens seien nur mit neuen Wohnungen die Klimaschutzziele zu erreichen. So seien Neubauten bis zu viermal energieeffizienter als sanierter Altbestand. (te)

Foto: Shutterstock

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