Studie attestiert Immobilien-AGs mangelnde Transparenz

Sind Geschäftsberichte von deutschen Immobiliengesellschaften den Anforderungen des Kapitalmarkts gewachsen? Die Wiesbadener Beratungsgesellschaft Cometis hat Investoren und Analysten befragt und die Geschäftsberichte von 39 deutschen Immobilien-AGs untersucht.

transparenzNachholbedarf hat die Studie vor allem in Sachen Transparenz ausgemacht. So waren maßgebliche Kennzahlen zur Beurteilung von Immobiliengesellschaften in einer Vielzahl der Fälle nicht aufgeführt.

Weniger als die Hälfte der analysierten Dokumente enthielt einen „Net Asset Value“ (NAV: Nettovermögenswert), die sogenannten „Funds from Operations“ (FFO: Bilanzkennziffer für das operative Geschäft) waren nur in knapp 30 Prozent der Fälle genannt und lediglich jeder fünfte Bericht machte Angaben zum „Loan to Value“ (LTV: zeigt an, in welchem Maß Vermögenswerte beliehen sind) der jeweiligen Gesellschaft. Dies lasse darauf schließen, dass ein Großteil der Branche den Trend zu einem immobiliengerechten Reporting noch nicht erkannt hat.

Das dürfte den befragten Fachleuten ziemlich missfallen. Denn ein weiteres Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass diese insbesondere auf die genaue Erläuterung des Geschäftsmodells und die detaillierte Portfoliostruktur Wert legen.

Auf Basis der Expertenmeinungen erstellte Cometis abschließend ein Geschäftsberichts-Ranking der Immobiliengesellschaften (siehe Tabelle). Insgesamt konnten die Unternehmen einen Maximalwert von 100 Punkten erreichen, dies entsprach einer hundertprozentigen Umsetzung des ermittelten Anforderungsprofils.

Durchschnittlich erzielten die untersuchten Gesellschaften einen Wert von 42,9 Punkten und somit weniger als die Hälfte der insgesamt möglichen Transparenz-Wertung. (hb)

Foto: Shutterstock; Tabelle: Cometis

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