Wohnimmobilienpreise steigen weltweit an jedem zweiten Standort

Die Preise für Wohnimmobilien sind 2009 in fast der Hälfte der Standorte gestiegen, die von der internationalen Immobilienberatung Knight Frank regelmäßig im Rahmen ihres weltweiten Wohnimmobilienindexes untersucht. Global betrachtet haben die Preise indes im Durchschnitt um 3,8 Prozent nachgegeben.

erdball_hausDemnach haben die Preise mit acht Prozent im asiatisch-pazifischen Raum am stärksten angezogen. Mit fast 30 Prozent sind die Preise in Hongkong am stärksten gestiegen. Mit Verlusten von mehr als 40 Prozent stehen Estland, Dubai und Lettland am anderen Ende der Skala.

„Die Erholung an den Wohnimmobilienmärkten ist noch nicht robust“, kommentiert Liam Bailey, der das Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank verantwortet. „Obwohl wir 2009 in einigen Ländern hohe Preiszuwächse von bis zu 28 Prozent verzeichnet haben, sind in den letzten drei Monaten 2009 die Preise noch in fast der Hälfte der untersuchten Länder gefallen.“

Untersuchungen von Knight Frank zufolge liegen die Pole nach wie vor stark auseinander. Während mit Hongkong, China, Israel, Australien und Norwegen fünf Länder 2009 zweistellige Wachstumsraten verbuchten, fielen die Preise in neun Ländern um mehr als zehn Prozent. Die Wohnimmobilienmärkte in Hongkong und China haben mit einem Plus von mehr als 25 Prozent von steuerlichen Förderungen der Regierung profitiert, die hohe Liquidität in den Markt gepumpt haben. Der Preiszuwachs scheint sich indes allmählich abzuschwächen. Im vierten Quartal 2009 sind die Preise in Hongkong nur noch um 2,9 Prozent gestiegen.

Auch die australische Wirtschaft hat laut den Immobilienberatern von Chinas schneller Erholung von der globalen Rezession profitiert. Wohnimmobilien haben sich 2009 um 13,6 Prozent verteuert, wobei das Wachstum mit 5,2 Prozent im vierten Quartal am stärksten war.

Israelis investieren den Untersuchungsergebnissen zufolge nach wie vor lieber in Immobilien als in andere Anlageklassen. Das hat den Preisauftrieb unterstützt, der sich 2009 auf 21,3 Prozent summierte. Laut der jüdischen Chronik wird rund die Hälfte der Immobilien als Zweitwohnsitz erworben.

Am unteren Ende der Skala stehen laut dem Knight Frank-Index die Ukraine, die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Irland und Dubai, wo die Preise in Folge der Finanzkrise 2009 stark nachgegeben haben. Der freie Fall scheint nun allerdings gestoppt zu sein. Im vierten Quartal 2009 verzeichneten diese Länder mit Ausnahme von Irland nur noch geringe Verluste oder bereits erste leichte Gewinne.

In einigen Ländern, in denen die Preise zu Jahresbeginn leicht gestiegen waren, begann die wirtschaftliche Erholung Knight Frank-Zahlen zufolge wieder zu wackeln, was zu nachgebenden Preisen im vierten Quartal führte. So konnte die USA beispielsweise in den ersten sechs Monaten 2009 ein Plus von drei Prozent verbuchen, musste im vierten Quartal dagegen ein Minus von 0,6 Prozent verkraften. Auch Deutschland erzielte im ersten Halbjahr einen Zuwachst von zwei Prozent, verlor im letzten Quartal aber wieder 0,6 Prozent.

„Weltweit betrachtet war das Minus im letzten Quartal 2009 an den meisten Standorten moderat,“ kommentiert Bailey. „Das lässt vermuten, dass sich 2010 die Länder erholen könnten, in denen letztes Jahr Verluste zu verbuchen waren. Die Wirtschaft ist indes besonders in Europa noch labil, so dass Prognosen für die Immobilienmärkte schwierig sind.“ (te)

Foto: Shutterstock

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