Wohnungsportfolio-Markt 2012: Umsatzstärkstes Jahr seit 2007

Der Investmentmarkt für Wohnungsportfolios hat 2012 das umsatzstärkste Jahr seit 2007 erlebt. Das Transaktionsvolumen belief sich auf circa 10,45 Milliarden Euro – eine Steigerung von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet das Immobilienberatungsunternehmen Savills.

Die Anzahl der gehandelten Wohnungen legte demnach gar um 65 Prozent auf knapp 200.000 zu, obwohl die Zahl der Transaktionen um fast ein Viertel auf 159 zurückging. Charakteristisch für das vergangene Jahr seien Transaktionen ab 10.000 Einheiten gewesen – zuletzt seien Pakete dieser Größenordnung im Jahr 2008 gehandelt worden (damals LEG NRW). Sechs solcher Portfolios hätten im vergangenen Jahr den Besitzer gewechselt, darunter die Wohnungen der LBBW, BayernLB (DKB Immobilien) und der bundeseigenen TLG.

„Obwohl die Großtransaktionen maßgeblich zu dem hohen Transaktionsvolumen beigetragen haben, konnten wir auch in fast allen anderen Größenklassen eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr beobachten“, berichtet Matthias Pink, bei Savills verantwortlich für das Research in Deutschland. Lediglich im kleinsten der von Savills erfassten Größenklassen mit Portfolios von weniger als 800 Wohneinheiten sei das Transaktionsvolumen rückläufig gewesen, so Pink. Entsprechend hat sich die durchschnittliche Größe der gehandelten Wohnungsportfolios verglichen mit 2011 mehr als verdoppelt (circa 1.250 Einheiten je Transaktion).

Die mit Abstand aktivsten Investoren waren laut Savills-Research Immobilien-AGs, die in Summe mehr als vier Milliarden Euro in deutsche Wohnungspakete investierten. Auf Rang 2 folgen Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionsfonds, die fast 1,5 Milliarden Euro direkt und weitere 0,7 Milliarden Euro über Spezialfonds investierten. „Diese Volumina unterstreichen den hohen Stellenwert, den deutsche Wohnimmobilien aus Sicht institutioneller Investoren einnehmen“, erläutert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation. „Wurden sie jahrelang weitgehend ignoriert, sind Wohnimmobilien in Deutschland bei vielen sicherheitsorientierten Investoren heute erste Wahl“, ergänzt er. Hinzu komme die Beliebtheit von Wohnimmobilien bei den finanzierenden Banken, was die Marktliquidität zusätzlich erhöhe. Private-Equity-Fonds vervollständigen die Top 3 der Käufergruppen – sie kauften für insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro ein.

Obwohl in diesem Jahr nur noch einige wenige Portfolioverkäufe mit mehr als 10.000 Einheiten anstehen (unter anderem GBW mit circa 33.000 Einheiten), geht Savills auch für 2013 von einem überdurchschnittlichen Transaktionsvolumen im hohen einstelligen Milliardenbereich aus. „Vor allem in den risikoreicheren Investment-Segmenten erwarten wir im Kontext anstehender Refinanzierungen mehr Transaktionen als im vergangenen Jahr“, blickt Nemecek nach vorn. Da für diese Pakete vor allem Private-Equity-Fonds als Käufer in Frage kämen, werde auch der Anteil ausländischer Investoren steigen, der im vergangenen Jahr mit rund einem Viertel am gesamten Transaktionsvolumen vergleichsweise niedrig war. (te)

Foto: Shutterstock

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