Vorsorge in Ost und West: Eigenheim spaltet, BU-Angst eint

Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall sind West- und Ostdeutsche in Finanzfragen oftmals noch gespalten: Während im Westen zwei Drittel (66 Prozent) der Deutschen das Eigenheim als wichtigsten Baustein in der Altersvorsorge bezeichnen, sind es im Osten nur 44 Prozent. Die Angst vor Berufsunfähigkeit ist hingegen bundesweit gleich stark ausgeprägt.

Im Vergleich zu den Menschen in den alten Bundesländern betonen die Ostdeutschen die eigene Erwerbstätigkeit als wichtigen Faktor, um den eigenen Lebensstandard im Alter abzusichern, teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Basis einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach mit.

Frühzeitiger Aufbau einer privaten Altersvorsorge als bedeutsam erkannt

So halten es mehr Ost- als Westdeutsche für wichtig, dass beide Partner berufstätig sind. Zudem sind sie tendenziell eher der Ansicht, dass man auch im Ruhestand weiterhin etwas arbeiten und Geld zur Rente dazuverdienen sollte. Jeweils eine deutliche Mehrheit der Ost- und Westdeutschen nennt darüber hinaus den frühzeitigen Aufbau einer privaten Altersvorsorge als wichtigen Baustein zur Absicherung des Lebensstandards im Alter (siehe erste Tabelle).

Das Eigenheim ist vor allem für Westdeutsche ein wichtiger Baustein in der Altersvorsorge. Quelle: GDV

Ängste um die eigene Gesundheit und das körperliche Wohlergehen der Familie stehen ebenfalls bundesweit an erster Stelle (siehe zweite Tabelle). Zudem äußern Ostdeutsche – analog zu dem im Osten stärker ausgeprägten Ruf nach innerer Sicherheit, wie es heißt – deutlich häufiger die Sorge, Opfer eines Verbrechens zu werden.

Furcht vor wachsendem Stress, Arbeitslosigkeit und Altersarmut im Osten größer

Insbesondere falle aber auf, berichten die Studienmacher, dass sich die Ostdeutschen deutlich größere Sorgen um ihre finanzielle und berufliche Zukunft machen. Dementsprechend stärker ausgeprägt sei die Furcht vor wachsendem Stress, Arbeitslosigkeit und Altersarmut. Nahezu gleich verbreitet, ist hingegen die Sorge, wegen einer Krankheit oder eines Unfalls den eigenen Beruf nicht mehr ausüben zu können (Westen: 51 Prozent, Osten: 52 Prozent). (lk)

Die Sorge, wegen einer Krankheit oder eines Unfalls den eigenen Beruf nicht mehr ausüben zu können, ist bundesweit verbreitet. Quelle: GDV

Foto: Shutterstock

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