Mikro-Wohnungen zunehmend gefragt

In der aktuellen Debatte um die Wohnungsknappheit in den Ballungszentren wird auch dem Thema Mikro-Wohnungen eine immer größere Bedeutung beigemessen.

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Mikrowohnungen sind häufig in Studentenwohnanlagen anzutreffen.

Das Bundesbauministerium versucht mit seinem Förderprogramm „Variowohnungen“ die Entwicklung und den Bau kleiner Wohneinheiten zu fördern. Und in der Tat, es besteht eine hohe Nachfrage nach genau solchen kleinen Wohneinheiten von etwa 25 bis 35 Quadratmetern Größe.

Das Segment des Mikro-Wohnens bewegt sich dabei oftmals im Spannungsfeld zwischen Wohnen und Beherbergung und umfasst beispielsweise Wohnapartmenthäuser, Studentenwohnanlagen, aber auch Serviced Apartments. Insbesondere letztere bewegen sich aufgrund ihrer vielfältigen Service-Angebote bereits im Beherbergungs- und Hotelsegment.

Anziehende Nachfrage

Am Investmentmarkt ist feststellbar, dass die Nachfrage nach Mikro-Wohnanlagen in den letzten zweieinhalb Jahren deutlich zugenommen hat, vor allem nach Studentenwohnanlagen. Dementsprechend stieg das in Deutschland umgesetzte Volumen von Mikro-Wohnanlagen auf den höchsten jemals registrierten Wert an. So wechselten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres Objekte für rund 440 Millionen Euro den Eigentümer, womit bereits die Gesamtjahresergebnisse der beiden vergangenen Jahre (331 Millionen Euro in 2014 bzw. 371 Millionen Euro in 2015) deutlich überschritten wurden.

Gründe für steigendes Interesse

Der deutsche Investmentmarkt bleibt im Hinblick auf das Volumen zwar noch deutlich hinter Großbritannien, dem reifsten Markt, zurück, die Wachstumsrate in Deutschland ist jedoch beträchtlich (plus 139 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres). Das steigende Interesse in- und ausländischer Investoren an deutschen Mikro-Wohnanlagen lässt sich mit dessen positiven Zukunftsprognosen erklären. So dürfte die Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten aus mehreren Gründen weiter ansteigen:

1. Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte stieg seit 1992 bundesweit um durchschnittlich 210.000 Haushalte pro Jahr an und laut Prognosen wird ihre Zahl bis zum Jahr 2030 um weitere 1,1 Millionen ansteigen.

2. Die Zahl der Studierenden hat mit 2,75 Millionen ein neues Allzeithoch erreicht. Trotz langfristig leicht rückläufiger, aber anhaltend hoher Studienanfängerzahlen, gehen wir aufgrund der steigenden Mobilität der Studierenden sowie der angespannten Wohnungsmärkte von einer steigenden Nachfrage nach Studentenapartments aus. Die ebenfalls steigende Zahl ausländischer Studierender sorgt für zusätzliche Nachfrage.

3. Auch in der Berufswelt steigt die Mobilität an. So stieg die Zahl der Fernpendler zwischen 2004 und 2014 um 28 Prozent.

Wachsendes Transaktionsvolumen

Weil das Segment des Mikro-Wohnens somit von diversen Langfristtrends profitiert, suchen immer mehr langfristig agierende Akteure nach Investmentmöglichkeiten. Dementsprechend zeichneten Fondsmanager und offene Spezialfonds im bisherigen Jahresverlauf für etwa 49 bzw. 40 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich. Hinter vielen dieser Fonds stehen institutionelle Investoren wie etwa Versicherungen oder Pensionskassen. Insgesamt entfielen 78 Prozent des Volumens auf ausländische Käufer, was zeigt, dass deutsche Mikro- Wohnungen auch im Ausland sehr gefragt sind.

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Angesichts des rapiden Angebotswachstums, etwa bei Studentenwohnanlagen, wird sich auch der investierbare Bestand und damit das Transaktionsvolumen deutlich erhöhen. Mit zunehmender Reife dieses Marktes dürfte zudem das Liquiditätsrisiko für Investoren weiter abnehmen und für mittelfristig noch mehr Investitionen sorgen. (fm)

Foto: Shutterstock

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