Pfusch am Bau – was zu tun ist

Viele Menschen zögern mit der Entscheidung zum Hausbau aus Angst vor Pfusch am Bau und Ärger auf der Baustelle. Dabei hätten in den meisten Fällen Schäden am Haus durch gezielte Planung und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Baupartnern und Bausachverständigen vermieden werden können. Wie sich Situationen entspannen lassen

Fehler bei der Bauausführung oder am Baumaterial stehen laut Bauherren-Schutzbund auf dem ersten Platz der Top 7 der zu erwartenden Probleme beim Hausbau. Tatsächlich ist es so, dass Schäden am Haus aufgrund von Baumängeln seit 2010 zunehmen. Häufig sind es Feuchtigkeit im Baukörper, mangelnde Isolierung im Dach und Risse im Mauerwerk oder Putz durch unsachgemäße Verarbeitung der Baustoffe. Diese Mängel entstehen vor allem durch eine fehlerhafte Planung, eine schlechte Kommunikation zwischen den Beteiligten am Bau oder durch Fachkräftemangel. Zudem sind die Bauvorhaben aufgrund von energetischen Anforderungen komplexer geworden.

Eine Untersuchung des Bauherren-Schutzbundes e.V. und Institut für Bauforschung e.V. Hannover hat ergeben, dass während der Bauzeit durchschnittlich 20 gravierende Mängel auftreten. Das macht Bauwilligen Angst vor dem Hausbau und sie fragen sich, ob der Schritt ins Eigenheim der richtige ist. Jedoch können die Bauherren Schäden am Eigenheim vorbeugen, indem Mängel rechtzeitig erkannt und ausgebessert werden.

Ein Fall für den Fachmann – Unterstützung durch einen Bausachverständigen

Das nötige Expertenwissen und die fachliche Unterstützung können sich Bauherren von einem unabhängigen Sachverständigen holen. Dieser bietet seine Hilfe schon bei der Planung an, achtet auf detaillierte Baupläne und eine professionelle Baubegleitung. Die Sachverständigen sind in der Regel ausgebildete Architekten, die wissen, zu welchem Zeitpunkt welche Unterlagen vorliegen müssen und wie Baugrundgutachten, Baubeschreibungen und statische Berechnungen zu beurteilen sind. Auf der Baustelle erkennt der Experte frühzeitig fehlerhafte Ausführungen und kann Baumängel so schnell beheben lassen.

Sorgfältige Planung beugt Schäden vor

Je besser das Haus im Vorfeld geplant ist, umso weniger Schwierigkeiten können beim Bau entstehen. Wenn die Bauherren vor Baubeginnen wissen, was sie wollen und dies genau festlegen, dann können Vorgaben konsequent eingehalten werden. Durch regelmäßige Besprechungen des Baufortschritts lassen sich Probleme und Missverständnisse umgehend beheben. So vermeidet man nachträgliche Änderungen wie das Versetzen einer Wand, da dies nicht nur höhere Kosten verursacht, sondern auch zu Schäden führen kann.

Mängel erkennen und richtig handeln

Grundsätzlich liegt ein Baumangel dann vor, wenn der Ist-Zustand von der Soll-Beschaffenheit abweicht, definiert der Bauherren-Schutzbund e.V. Der Maßstab ist dabei das, was laut Vertrag hätte gemacht werden sollen. Manche Mängel, wie eine falsch eingesetzte Tür, die sich nicht in die geplante Richtung öffnen lässt, erkennen auch Laien. Doch manchmal vermuten Bauherren einen Mangel, wo keiner ist und fragen in sozialen Netzwerken nach Rat. Dies ist aber nur wenig hilfreich, da ohne einen Blick auf die konkrete Situation vor Ort, die Lage nicht beurteilt werden kann. Bauherren sollten lieber zügig einen Experten zu Rate ziehen. Sollte es sich um einen echten Baumangel handeln, trägt eine schnelle Problemlösung unter anderem zur Schadensbegrenzung bei.

Zur Bauabnahme Mängel detailliert dokumentieren lassen

Bauherren haben die Pflicht zur Bauabnahme. Mit der Bauabnahme wird die Leistung eines Bauvorhabens oder einer Teilleistung übergeben. Nach einer Bauabnahme wird die Vergütung fällig. Werden bei der Abnahme Mängel festgestellt, die beseitigt werden müssen, sollten die Bauherren mit der Bezahlung so lange warten, bis das Gewerk einwandfrei abgenommen ist. Mit einer Abnahme beginnt auch die Gewährleistungsfrist. Eine exakte Dokumentation der Mängel, die bei der Abnahme auffallen, ist wesentlich für die Korrektur und spätere Garantie. Unerfahrene Bauherren führen die Bauabnahme daher besser mit einem Bausachverständigen durch.

Foto: Shutterstock

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