Fidelity: Volumen und Zuflüsse sinken

Die Fondsgesellschaft Fidelity International hat in 2006 keine Steigerung beim verwalteten Vermögen von Publikumsfonds erzielt. Das von der Gesellschaft in Deutschland in Publikumsfonds angelegte Geld belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 13,41 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei 14,46 Milliarden Euro gelegen. Insgesamt verwaltete Fidelity zum Stichtag 14,53 Milliarden Euro.

Die branchenweit erfolgten Rückflüsse aus Aktienfonds haben sich 2006 auch bei Fidelity bemerkbar gemacht. Die Investmentgesellschaft verzeichnete im vergangenen Jahr Nettomittelabflüsse über alle Anlageklassen von 2,93 Milliarden Euro. Ein Großteil der Nettomittelabflüsse bei Fidelity geht auf das Konto des größten europäischen Aktienfonds in Deutschland, des Fidelity European Growth Fund: Deutsche Anleger zogen 2006 netto rund 2,63 Milliarden Euro aus dem Fonds-Schwergewicht ab. Das Fondsvolumen betrug zum Jahresende rund 19 Milliarden Euro.

Die Absetzung des Deutschland-Geschäftsführers Klaus-Jürgen Baum soll auf die schlechten Absatzzahlen zurückzuführen sein. Ihm folgt Alfred Strebel (48), der per sofort die Leitung von Fidelity International in Deutschland und Österreich ergänzend zu seiner bestehenden Verantwortung für das Schweizer Geschäft übernommen hat (cash-online 15. Januar 2007).

In Fidelity Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Asien (ohne Japan) investierten deutsche Anleger 2006 netto rund 180 Millionen Euro. Dies stellt gegenüber den Nettomittelzuflüssen im Vorjahr (83 Millionen Euro) mehr als eine Verdoppelung dar. Bei den Fidelity Target Funds, der Produktfamilie aus mittlerweile sieben Lebenszyklusfonds, stiegen die Nettomittelzuflüsse 2006 auf rund 80 Millionen Euro und damit um rund 60 Prozent gegenüber 2005 (50 Millionen Euro).

Für institutionelle Kunden verwaltete Fidelity in Deutschland zum 31. Dezember 2006 ein Vermögen von 1,12 Milliarden Euro. Mit seinem neu aufgebauten Geschäftszweig für betriebliche Pensionslösungen hat das Fondsmanagement-Unternehmen im Herbst 2006 sein Angebot im institutionellen Geschäft erweitert. Dafür nutzt Fidelity seine Erfahrung als Pionier und international führender Anbieter von beitragsorientierten Vorsorgeprodukten.

Das erweiterte Produktangebot für deutsche Unternehmen und ihre Mitarbeiter umfasst das Fidelity ActiveLife Zeitwertkonto und das ActiveLife Pensionskonto. Ergänzt wird das Angebot durch eine Gruppentreuhand (Contractual Trust Arrangement – CTA), die auch eine bilanzielle Ausgliederung von Pensionsrückstellungen ermöglicht.

Für alle drei Vorsorgeprodukte konnten laut Fidelity bereits Unternehmenskunden gewonnen werden. Im klassischen institutionellen Geschäft wurden neue Spezialfondsmandate unter anderem für deutsche und globale Aktien an Fidelity vergeben.

FundsNetwork, die offene Fondsvertriebsplattform von Fidelity International, setzte 2006 in Deutschland ihre Expansion als Vertriebskanal fort. Vor allem die anhaltend starken Vertriebsaktivitäten unabhängiger Finanzberater trugen dazu bei, das in Publikumsfonds verwaltete Vermögen auf 1,53 Milliarden Euro zu steigern. Ende 2005 hatte das Vermögen 0,93 Milliarden Euro betragen.

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