US-Großbanken wollen Staatshilfen zurückzahlen

Die großen US-Geldhäuser drängen darauf, ihre milliardenschweren Staatshilfen zurückzuzahlen. Morgan Stanley teilte bereits mit, „sich zu freuen“, seine Zehn-Milliarden-US-Dollar-Kapitalspritze aus dem sogenannten Troubled Asset Relief Program (Tarp) begleichen zu dürfen.

Geldhäuser kaufen sich von staatlichen Auflagen frei

American Express, State Street, Bank of New York Mellon und Northern Trust kündigten ebenfalls Rückzahlungen an. Goldman Sachs lässt schon seit längerem verlauten, die staatliche Hypothek schnellstmöglich loswerden zu wollen. Als weiterer Kandidat gilt JP Morgan.

Hintergrund: Die Mittel aus dem Tarp-Programm wurden den als systemrelevant eingeschätzten Banken von der US-Regierung verschrieben, um sie in der Finanzkrise ausreichend zu kapitalisieren. Auf diese Weise sollte wieder Vertrauen im Interbankenmarkt geschaffen und die Kreditvergabe sichergestellt werden.

Für die Institute hat die Prozedur den Nachteil, dass sie mit mehr oder weniger strikten Auflagen, unter anderem zur Vergütung des Managements, verbunden ist. Deshalb kann es einigen mit der Rückzahlung nicht schnell genug gehen.

Geithner: „Ermutigendes Zeichen für Finanzsektor“

Nun ist es soweit. Insgesamt 68 Milliarden US-Dollar dürfen zehn nicht näher genannte Finanzriesen zurückzahlen, wie das US-Finanzministerium mitteilte. Finanzminister Timothy Geithner bezeichnete den Schritt zwar als „ermutigendes Zeichen für die Heilung des Finanzsektors“, betonte aber zugleich, dass noch viel Arbeit zu bewältigen sei.

Kritiker befürchten indessen, dass sich einige Patienten verfrüht aus dem Krankenbett erheben könnten, da noch nicht abzusehen sei, welche Gefahren die Wirtschaftskrise noch birgt. Außerdem erhöhten die Rückzahlungen den Druck auf Wettbewerber. (hb)

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