„Investoren müssen deutschen Aktienmarkt noch entdecken“

Cash.: Gibt es Megatrends für die kommenden Jahre?

Heutzenröder: Alles, was mit der Nahrungsmittelproduktion zusammenhängt, sehe ich als einen solchen an. Insbesondere in den Emerging Markets wird der zunehmende Wohlstand auch zu mehr Nachfrage nach hochwertigeren Nahrungsmitteln führen. In Deutschland ist dieser Sektor mit nur wenigen Titeln besetzt. Südzucker, Bayer und BASF im Bereich Agrarchemie, aber auch K&S mit Düngemittel sind einige Vertreter aus diesem Bereich.

Cash.: Mit welcher Entwicklung rechnen Sie in den kommenden Monaten am deutschen Aktienmarkt?

Heutzenröder: Da ich davon ausgehe, dass die durchaus guten Mikrodaten und die günstige Bewertung deutscher Aktiengesellschaften nicht dauerhaft ignoriert werden (können), sollte der Dax bis Jahresende zulegen. Zudem implizieren die Dax-Dividendenausschüttungen aktuell eine höhere Verzinsung als die zehnjähriger deutscher Rentenpapiere, was ebenfalls die höhere Attraktivität von Aktien widerspiegelt. Eine Voraussetzung für eine Kurssteigung am Aktienmarkt ist allerdings, dass sich die politische wie wirtschaftliche ‚Großwetterlage’ um uns herum weiter stabilisiert.

Cash.: Letzte Frage: Wie sehen die kommenden 60 Jahre für den Fondak aus?

Heutzenröder: Nun, ich werde dann ganz sicher den Fondak nicht mehr managen. Aber aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass der Fondak seinen 120. Geburtstag feiern wird. Ich würde es ihm und seinem Manager oder seiner Managerin jedenfalls sehr wünschen. Darüber hinaus hoffe ich sehr, dass sich die Aktienkultur in Deutschland von den zwei tiefgreifenden Krisen der letzten zehn Jahre wieder nachhaltig erholt und weiter verfestigen kann. Unternehmen und die gesamte Volkswirtschaft sind auf die Aktienfinanzierung angewiesen, und Investoren können von der Aktienanlage profitieren, in Form von Dividendenausschüttungen und von Kursgewinnen.

Interview: Frank O. Milewski

Foto: Frank Seifert

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