Schnäppchen ist nicht gleich Schnäppchen

Dies erbrachte auch die ganz aktuelle Discount-Langzeitstudie der Deutschen Bank, nach der sich von über 50.000 untersuchten Produkten fast 69 Prozent besser als der zugrunde liegende Basiswert entwickelten. Knapp 22 Prozent erzielten dabei sogar eine positive Rendite, obwohl das Underlying gleichzeitig einen Verlust aufwies.

Abhängig von der jeweiligen Ausstattung eignen sich Rabatt-Papiere in erster Linie für eine Erwartung seitwärtslaufender bis leicht steigender oder fallender Märkte. Wählt man bei einem Discounter sogar einen extrem weit unter dem aktuellen Basiswertkurs fixierten Cap, kann das Papier in Zeiten historisch niedriger Zinsen beispielweise auch als eine Art „Festgeldersatz“ dienen, wenngleich nicht oft genug betont werden kann, dass es sich selbst bei einem sehr hohen Abschlag immer noch um ein Aktieninvestment handelt.

Wie die unten aufgeführten Papiere zeigen, lassen sich mit sehr defensiven klassischen DAX-Discountern auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten derzeit Renditen zwischen drei und vier Prozent p.a. erzielen. Wählt man als Basiswert den Euro STOXX 50 Kurs-Index sind sogar Werte von über vier Prozent p.a. drin.

Der Einstieg erfolgt dabei mit einem Abschlag von weit über 40 Prozent, was selbst bei einer weiteren Eskalation der Schuldenkrise noch einen hohen Sicherheitskomfort darstellen sollte.

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Sehr konservativ ausgestattete Capped-Bonus-Zertifikate bieten im Vergleich zur Discount-Variante von der Rendite her sogar noch deutlich mehr. Greift man zu Produkten mit einem Puffer von mehr als 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Referenzkurs, winkt dem Anleger beim DAX immer noch eine Seitwärtsrendite von über fünf Prozent p.a., beim Euro STOXX 50 je nach Fälligkeit sogar von sechs bis acht Prozent p.a.

Allerdings gilt es hier zu beachten, dass die Barrieren, so weit entfernt sie auch sein mögen, die gesamte Laufzeit über angreifbar sind, während bei Discountern das Stichtagsprinzip gilt. Außerdem ist das relativ geringe Abgeld bei dem Erwerb der Bonus-Papiere mit den hohen Abschlägen der Discounter nicht vergleichbar.

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Der BörseGo Tipp: Während bei einer Direktanlage das Timing gerade jetzt große Probleme bereitet, kommt die steigende Volatilität insbesondere Discount- und Capped-Bonus-Zertifikaten sogar noch entgegen und steigert deren Attraktivität erheblich.

Selbst konservative kurz- bis mittelfristig orientierte Investoren können dadurch Renditen weit über dem im Übrigen gar nicht mehr so risikolosen Zins erzielen.

Autor: Armin Geier, www.godmode-trader.de/zertifikateArmin Geier

Foto: Shutterstock

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