Alfi warnt vor Ende der Fondsindustrie

Der luxemburger Fondsverband Alfi lehnt die Finanztransaktionssteuer ab. Wegen zahlreicher konzeptioneller Fehler bedeute die Einführung der Transaktionssteuer das Ende für die europäische Investmentfonds-Industrie, so der Verband.

Die Europäische Kommission hat am 14. Februar 2013 einen Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Umsetzung einer verstärkten Zusammenarbeit im Rahmen der Finanztransaktionssteuer vorgestellt.

Steuer erreicht Ziele nicht

Alfi erklärt dazu: „Diese Steuer – die letztlich allen Mitgliedstaaten aufgezwungen würde, gleich ob sie sich dafür oder dagegen entschieden haben – kann die von der Kommission gesetzten Hauptziele nicht erreichen. Ziel der Kommission sei es, mit dieser Steuer sicherzustellen, „dass die Finanzinstitute einen angemessenen und substanziellen Beitrag zu den Kosten der jüngsten Krise leisten und dass in steuerlicher Hinsicht die gleichen Ausgangsbedingungen geschaffen werden wie sie für andere Wirtschaftszweige bestehen“, so der Verband.

Letztendlich würde der europäische Markt für Investmentfonds nach Meinung von Alfi insgesamt durch die Einführung einer Transaktionssteuer erheblichen Schaden nehmen. Zwischen 2007 und 2011 ist der Marktanteil der europäischen Finanzindustrie am globalen Asset Management von 35 Prozent auf 31 Prozent des verwalteten Vermögens gefallen; ein negativer Trend, den diese Steuer noch einmal beträchtlich verstärken würde.

Alfi-Präsident Marc Saluzzi erklärt dazu: „Eine Transaktionssteuer in der gegenwärtig vorgesehenen Form ist ebenso inakzeptabel wie unerwünscht. Sie hätte eine katastrophale Wirkung für Sparer und Investoren sowie für die gesamte Wirtschaft.“

Zum Hintergrund: Nach einem Gesetzentwurf will die EU-Kommission eine  Finanztransaktionssteuer auf den Handel mit Aktien, Anleihen und Termingeschäften erheben. Diese soll Spekulanten bremsen und jährlich 35 Milliarden Euro einbringen. Die deutsche Fondsbranche hat bereits Mitte Februar Alarm geschlagen.

Die Abgabe wird fällig, falls Käufer, Verkäufer oder aber das Produkt selbst aus einem der elf Teilnehmerländer kommen, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus dem Papier. Auf diese Weise soll es erschwert werden, die Finanzgeschäfte in nicht teilnehmende Länder zu verlagern. Zu den teilnehmenden Nationen gehören neben Deutschland und Frankreich noch Belgien, Estland, Griechenland, Italien, Österreich, Portugal, Spanien, die Slowakei und Slowenien.

Auf Seite zwei finden Sie die weitere Stellungnahme von Alfi.

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