Nachhaltige Investments: „Das Anlegerinteresse wächst“

Value plus Nachhaltigkeit soll den Markt schlagen. Wie sind die Quartale seit dem Strategiewechsel im Vergleich mit dem Aktienmarkt gelaufen?

In einer eigenen Studie haben wir festgestellt, dass die Kombination von Value und Nachhaltigkeit langfristig überdurchschnittliche Erträge bringt. Interessant dabei war die Erkenntnis, dass auch die Titel mit Ausschlusskriterien überdurchschnittlich performten. Mit Engelchen und Teufelchen kann man also am besten Geld verdienen. Titel ohne Nachhaltigkeitsrating performten dagegen unterdurchschnittlich.

2011 war die Performance nicht so gut, wir hatten unter anderem griechische Titel im Portfolio, die aufgrund der dortigen Krise überdurchschnittlich verloren, obwohl sie nichts mit dem Staat Griechenland zu tun hatten, außer dass sie ihren Firmensitz dort hatten.

Die Performance in den letzten beiden Jahren betrug insgesamt 31,5 Prozent beim Acatis Fair Value Aktien Global und das mit einer Volatilität von nur 9,1 Prozent. In diesem Jahr beträgt die Performance per Ende April 5,7 Prozent. Im Zeitraum von 1926 bis 2012 haben wissenschaftliche Studien eine jährliche Outperformance des Value-Stils von durchschnittlich vier Prozent gegenüber dem Aktienmarkt festgestellt.

Wie gehen Sie bei der Auswahl der Aktientitel konkret vor?

Zuerst werden 3.200 Unternehmen von der Researchagentur Imug/ Eiris nach unseren Value-Nachhaltigkeitskriterien gefiltert. In drei Schritten werden Emittenten und Unternehmen mit negativen Eigenschaften weggefiltert.

Erstens Null-Toleranz-Kriterien: Unternehmen, die mit Abtreibung, embryonaler Stammzellenforschung grüner Gentechnik, Kinderarbeit, Korruption oder Streubomben zu tun haben, fallen komplett heraus. Ebenfalls ausgeschlossen werden zum Beispiel Unternehmen mit mehr als fünf Prozent Umsatzanteil an Alkoholproduktion, Atomenergie, Glückspiel, Rüstung oder Tabakproduktion.

Gleiches gilt für Unternehmen, die nach circa 250 Fragen zum Thema Nachhaltigkeit mit mehr als zehn Negativpunkten bewertet werden. Anschließend werden noch die Unternehmen identifiziert, die den Positivkriterien wie soziale und ökologische Geschäftstätigkeit oder Forschungs- und Produktentwicklung in alternativen Bereichen besonders entsprechen. Die verbleibenden circa 2.100 Unternehmen weltweit durchlaufen dann noch die Value-Filter der Fondsmanager.

Seite vier: Investments mit größten Renditebeitrag

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