„Eurozone ist Comeback Kid“

Man kann den Umstand zwar beklagen, das wird aber nicht helfen. Erfolgversprechender ist es, die Sparer mit ihren Sorgen ernst zu nehmen und ihnen Brücken in den Aktienmarkt zu bauen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Fonds eignen sich dabei als Anlage vehikel sehr gut. Durch sie lässt sich schon mit kleineren Beträgen das Risiko breit streuen und etwa über regelmäßige Sparpläne die Gefahr deutlich reduzieren, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen. Mischfonds und Multi-Asset-Produkte ermöglichen zudem einen „Einstieg light“. Auch Aktienfonds mit einer Art Sicherheitsnetz, die in Abwärtstrends möglichst gering investiert sind oder die auf die Erzielung von Optionsprämien ausgerichtet sind – können eine Lösung für risikoscheue Anleger sein. Und schließlich stellen dividendenstarke Aktienfonds eine Alternative für diese Gruppe dar.

Die EZB pumpt Milliarden in die Märkte, gleichzeitig verliert der Euro an Wert, der Ölpreis fällt und die griechische Frage ist nach wie vor ungeklärt. Wie bewerten Sie die Entwicklung in der Eurozone?

Man darf nicht vergessen, welche Fortschritte in den letzten Jahren erzielt wurden. Sicher, die Schuldenkrise ist nicht abgehakt. Aber von den Stresslevels der vergangenen Jahre sind wir doch weit entfernt. Und es ist ja auch viel passiert. Die meisten Staaten haben ihre fundamentalen Hausaufgaben gemacht, das beginnt sich nun auszuzahlen. Denken Sie beispielsweise an Spanien, wo die schmerzhaften Reformen mittlerweile erste Früchte tragen. Auch die europäischen Rettungsschirme sind ein Fortschritt, aber weitere Maßnahmen sollten hier folgen. Und schließlich haben die entschlossenen Schritte der EZB die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion beendet – und so weit waren wir vor zweieinhalb Jahren schon, auch wenn das heute manchmal vergessen wird. Man sieht übrigens auch in konjunktureller Hinsicht deutliche Verbesserungen. Kurzum: Die Eurozone ist ein Comeback Kid!

Was bedeutet das für Anleger?

Aus Anlegersicht ergibt sich ein zweigeteiltes und zugleich herausforderndes Bild: Für Rentenanlagen ist das aktuelle Umfeld in der Währungsunion anspruchsvoll. Die Politik der EZB macht aus der Eurozone einen Nullzins-Raum. Daher werden die attraktiven Anlagemöglichkeiten im Anleihebereich immer weniger. Geradezu spiegelbildlich ist die Lage aber bei europäischen Aktien. Hier sprechen die Rahmenbedingungen ganz klar für den Euroraum – etwa in Form von besseren Exportchancen der Unternehmen oder geringeren Input-Kosten.

Interview: Frank O. Milewski

Foto: Union Investment

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