Deutsche Anleger werden aktiver

Hut ab, Amerika

Nach den Top Ten der Investmentmärkte befragt, landeten die USA mit 43 Prozent der Stimmen auf Platz 1 bei den Investoren über 40 Jahren. Etwas anders sehen das die Millennials. Für sie ist China der attraktivste Markt (43 Prozent), gefolgt von den USA mit 38 Prozent, Indien (37 Prozent) und Großbritannien (30 Prozent).

Insgesamt haben deutsche Investoren ein größeres Vertrauen in Schwellenländer wie China (40 Prozent) und Indien (32 Prozent) als in die europäischen Märkte. Wenn überhaupt sehen sie in Großbritannien Chancen (27 Prozent).

Schwierig bewerten deutsche Anleger nach wie vor die Situation in Russland. 45 Prozent sehen hier das größte Risiko. Wobei das schon ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr ist. Bei der Legg Mason Global Investment Survey 2015 hielten noch 68 Prozent der Befragten Russland für den risikoreichsten Markt. Trotz großer Chancen steht auch China auf der Risikoliste der Deutschen. 27 Prozent halten ein Engagement hier für riskant – ebenso viele wie eines in Mexiko. Dank politischer Turbulenzen ist auch Brasilien mit 26 Prozent der Stimmen auf der Liste.

Langfristig plant niemand mehr

Die ungewöhnlichen Bedingungen an den Märkten haben auch Einfluss auf die Haltedauer eines Investments, wie die Studienergebnisse von Legg Mason zeigen. Im Durchschnitt versteht der deutsche Anleger unter einem langfristigen Engagement einen Zeitraum von 9,4 Jahren. Interessant ist auch, dass sich trotz ihres jungen Alters der Großteil der Millennials bei Investments eher kurzfristig orientiert (42 Prozent). In der Elterngeneration setzt sich die langfristige Anlage mit 65 Prozent durch.

Mit ihrer größeren Flexibilität und der eher kurzfristigen Orientierung scheinen die jungen Wilden jedoch die erfolgreicheren Investoren zu sein. Im vergangenen Jahr gaben sie an, 6,8 Prozent Rendite erzielt zu haben – für 2016 rechnen sie sogar mit 8,5 Prozent. Deutsche Anleger insgesamt stapeln da lieber tief und erwarten lediglich eine jährliche Rendite von 6,6 Prozent – etwas mehr als die 5,8 Prozent Rendite, die deutsche Anleger den Aussagen zur Folge in 2015 erzielt haben. Weltweiter Durchschnitt bezüglich der erwarteten Rendite sind 10,6 Prozent.

Die komfortablen Rücklagen könnten vielleicht auch dem Finanzberater geschuldet sein, auf den sie bei der Kapitalanlage setzen. 2015 waren es lediglich 15 Prozent, die professionelle Hilfe beim Investieren in Anspruch nahmen, in 2016 immerhin schon 35 Prozent. Das ist der größte Anstieg in der Zusammenarbeit mit einem Finanzberater in einer Region. Nur ihre Taschen öffnen will der Großteil (34 Prozent) der Befragten für diesen Service nicht. Rund ein Drittel (28 Prozent) würde immerhin bis 800 Euro pro Jahr auf den Tisch legen, 25 Prozent zwischen 800 und 1.500 Euro. Auch hier sind die Millennials wieder offener: Nur 12 Prozent sagten, sie seien nicht bereit für einen Berater zu zahlen.

Seite drei: Von wegen passiv versus aktiv

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