Italien beunruhigt die Märkte

An den Kapitalmärkten haben sich Investoren auf den Sieg von Trump mittlerweile eingestellt. Jetzt steht aber die nächste politische Unsicherheit an.

Christopher Dembik blickt auf das Referendum in Italien mit Vorsicht.
Christopher Dembik blickt auf das Referendum in Italien mit Vorsicht.

„Im Gegensatz dazu, was landläufig behauptet wird, stellt Donald Trumps Wahlsieg keinen fundamentalen Bruch dar – zumindest nicht für die Finanzmärkte“, sagt Christopher Dembik, Head of Macro Analysis bei der Saxo Bank. Daher habe die US-Notenbank keinen Grund dafür, die für den kommenden Dezember erwartete Zinserhöhung zu verschieben.

Doch eine Gefahr könne eine andere verbergen. Kurzfristig sei nämlich das größte Problem nicht eine US-Rezession, sondern die mögliche Rückkehr der politischen Unsicherheit in Italien. „Sollte dort Ministerpräsident Matteo Renzi das Referendum über die Verfassungsreform an diesem Sonntag verlieren, könnte das Land wieder in eine politische Instabilität zurückfallen“, sagt Dembik.

Zudem sei der Dezember ein guter Zeitpunkt, um sowohl gute als auch schlechte Nachrichten zu verkünden. „Japans Versuche aus dem wirtschaftlichen Teufelskreis auszubrechen waren nicht erfolgreich, daher ist das Land der aufgehende Sonne der Hauptverlierer dieses Jahres“, sagt Dembik. Auch Polen habe sich mit der Herabsetzung des Renteneintrittsalters einen ordentlichen Fehltritt geleistet, da es eine Maßnahme sei, die nicht budgetiert ist und zwangsläufig zu Steuererhöhungen führen werde. Ägypten hingegen sei positiv hervorzuheben. „Das Land hat eine Lektion gelernt: Eine schwache Wirtschaft braucht eine schwache Währung. Nun bewegt es sich in die richtige Richtung“, sagt Dembik abschließend. (tr)

Foto: Saxo Bank

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