Top ETF – Flop ETF: Warum steht der Torwart die ganze Zeit im Tor?

Und dann ist da noch häufig die Erfolgsprovision für das Management, manchmal sogar ohne eine wenigstens halbwegs faire Watermark-Berechnung. Letztere sorgt dafür, dass die Rendite bei einem Kursanstieg von 100 auf 110 nur einmal berechnet wird, denn nach einem Rückgang des Kurses setzt die erneute Berechnung erst wieder ab 110 ein. Diese erheblichen internen Kosten wurden viele Jahre weitgehend aus den eher zufälligen Kursgewinnen bei Anleihen beglichen.

Anleihen mit erheblichen Kursgewinnen

Die größeren und langlaufenden Anleihebestände vieler Fondsmanager hatten nämlich in den letzten Jahren einen ungeahnten Vorteil. Eigentlich dient diese Anlageklasse der Absicherung gegen Marktschwankungen und der Dämpfung von Aktienschwankungen. Erlebbar wurde das bei einem sinkenden Zins einer Anleihe, die vor einiger Zeit gekauft wurde und die einen höheren Zinscoupon (Nominalzins) aufweist und immer wertvoller wurde.

Dieser Wertzuwachs hat eine breite Front von eher durchschnittlichen Fondsmanagern auf die Bühne der Sichtbarkeit gespült. Unter niedrigen Schwankungen wurde eine Aktienmarkt-ähnliche Rendite nach Kosten erzielt. Aber, diese Zeiten sind vorbei, der Windfall Profit ist bei einem Leitzins um die null Prozent verflogen. Weitere Zinssenkungen und damit einhergehende Kurssteigerungen bei Anleihen, wie in den letzten Jahre gewohnt, sind also folglich eher unwahrscheinlich.

Top oder Flop: Der ETF

Ein spezifischer ETF (auch Indexfonds genannt) kann anhand einiger Kriterien als Top oder Flop bezeichnet werden. Die Performance ist dabei so ziemlich das Einzige, das dazu nicht taugt. Vielmehr der Tracking Error, also die Abweichung vom Index, auf den sich der Fonds bezieht, könnte herangezogen werden. Oder die Fondskosten, die Ausgestaltung des Fonds an sich, bevorzugterweise vollrepliziert oder auch mit Unarten wie dem optimieren sampling oder synthetisch ausgestaltet.

Übrigens sind letztere beide Varianten in „normalen“ Börsenzeiten wohl vertretbar. Ein derart strukturiertes Konstrukt hat aber auch Elemente in sich, die typisch für einen „schwarzen Schwan“ sind, dessen katastrophale Verwerfungen nicht wirklich abgesehen werden können. Besser ist sicherlich ein Produkt, in dem mit realen Werten gehandelt wird.

Seite drei: Altersvorsorge für Fortgeschrittene

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