US-Arbeitsmarktdaten machen Zinserhöhung im September unwahrscheinlich

In den Vereinigten Staaten wurden im August weniger neue Arbeitsstellen geschaffen als erhofft. Der ISM-Index fiel ebenfalls sehr unbefriedigend aus. Deshalb dürfte sich die Zinserhöhung der Fed verschieben.

Die US-Arbeitsmarktdaten haben einen großen Einfluss auf die Geldpolitik der Fed.
Die US-Arbeitsmarktdaten haben einen großen Einfluss auf die Geldpolitik der Fed.

Im Fokus der Marktteilnehmer standen die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat August. Erhofft wurde eine Indikation, ob es bereits im September zu einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed kommen könnte. Letztlich wurden 151.000 neue Stellen geschaffen. Diese Zahl lag unterhalb der Konsensusprognose von 180.000. Die Arbeitslosenrate verharrte bei 4,9 Prozent. Die Marktteilnehmer gehen aufgrund dieser etwas schwächer ausgefallenen Zahlen nun davon aus, dass es frühestens im Dezember zu einer Zinserhöhung kommen könnte. Zur Erinnerung: Ursprünglich waren die Notenbanker der Fed von bis zu vier Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgegangen.

Enttäuschend fiel auch der viel beachtete ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe aus. Dieser musste einen Rückgang auf 49,4 Punkte verkraften und liegt nun unter der Expansionsschwelle von 50. Erwartet hatten die Marktteilnehmer einen deutlich geringeren Rückgang. Bei den regionalen Einkaufsmanagerindizes enttäuschte der Chicago PMI. Dieser fiel unerwartet stark von 55,8 auf 51,5 Punkte. In Deutschland zogen derweil die Einzelhandelsumsätze mit plus 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat deutlich an. Die Arbeitslosigkeit hierzulande ging um 7.000 Personen zurück (saisonbereinigt), während gleichzeitig die Anzahl der Beschäftigten um 39.000 Personen zulegen konnte. Aus Sicht der EZB fielen die Inflationsdaten für die Eurozone enttäuschend aus: Die jährliche Teuerungsrate verharrte im August bei +0,2 Prozent. Die Kerninflation fiel erneut und wies einen Rückgang von 0,9 auf 0,8 Prozent auf.

Ölpreis unter Druck

Der Ölpreis der Sorte Brent gab um etwa drei US-Dollar nach und liegt nun bei 46,83 Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite konnte der US-Dollar gegenüber dem Euro 1,06 Prozent zulegen und schloss bei 1,12 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen gewann der Euro 2,48 Prozent.

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In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom US-amerikanischen und japanischen Markt. Alle Regionen entwickelten sich positiv. Die Emerging Markets schnitten schwächer ab als der MSCI World und innerhalb Europas beendete der deutsche Aktienmarkt die Woche schlechter als der MSCI Europe. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA Finanzen, Telekomanbieter und Technologiewerte am besten. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Gesundheit, Energie und zyklischer Konsum auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Finanzen, nicht-zyklischer Konsum und Versorger. Underperformer waren die Sektoren Rohstoffe, Gesundheit und IT. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa schwächer und in den USA wiederholt besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ konnten sowohl in den USA als auch in Europa Value-Titel jeweils ein besseres Ergebnis erzielen. (tr)

Foto: Shutterstock

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