Worauf sich Anleger in 2018 vorbereiten müssen

Worauf müssen sich Investoren in 2018 einstellen? Welches sind die wichtigsten Themen und wie können Anleger darauf reagieren? Diese Fragen hat Neil Dwane von Allianz Global Investors in seinem Ausblick auf das Jahr 2018 beantwortet und dabei sechs Schlüsselthemen hervorgehoben.

Neil Dwane ist Global Strategist bei Allianz Global Investors
Neil Dwane: „Der Brexit ist ein politisches Risiko, das die Märkte in 2017 ignoriert haben, doch 2018 wird ihnen das nicht mehr gelingen.“

Die finanzielle Repression wird sich auch in 2018 fortsetzen, Investoren werden weiterhin unter niedrigen Zinsen leiden. Davon ist Neil Dwane überzeugt, Global Strategist bei Allianz Global Investors.

„Das globale Wachstum ist schwerfällig, die Zinsen bleiben also niedrig. Daher gibt es keine risikolosen Erträge und wir alle werden noch ein weiteres Jahr unter negativen Zinsen leiden“, sagte Dwane bei der Vorstellung seines Ausblicks auf 2018 „Crystal Maze 2018“ in Frankfurt.

Weitere wichtige Themen in 2018 seien Disruption und geopolitische Risiken. Neil Dwane hat sechs Schlüsselthemen im kommenden Jahr vorgestellt, auf die Investoren achten sollten.

Geldpolitik der Zentralbanken ist schwerer einzuschätzen

Die Notenbanken haben die Märkte über die letzten Jahrzehnte hinweg beeinflusst, das werde auch in 2018 so bleiben. Die Politik der Zentralbanken werde sich jedoch weiterhin unterscheiden, wodurch es schwieriger werde, sich darauf einzustellen.

Dwane erwartet drei weitere Zinsschritte der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in 2018, die noch nicht vollständig von den Märkten eingepreist sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde ihre Anleihekäufe zwar weiter zurückfahren, die Zinsen jedoch nicht anheben. Und auch die Bank of Japan reduziert ihre Ankaufprogramme.

Die Bank of England hat seit zehn Jahren in 2017 erstmals den Zinssatz erhöht, doch wachsen die Sorgen um die Wachstumsaussichten, und dass die Preissteigerung das Inflationsziel übersteigt.

Anleger müssen Kaufkraft erhalten

Auch wenn sich die Politik der Zentralbanken dreht, geschieht dies nur sehr langsam und die Zinsen werden niedrig bleiben. Die finanzielle Repression geht also weiter, warnt Dwane. Das Ziel der Anleger sei weiterhin, ihre Kaufkraft zu erhalten. Viele Zentralbanken würden in ihren Statistiken die realen Kostensteigerungen untertreiben.

Auch niedrige Inflationsraten würden die Kaufkraft allmählich negativ beeinflussen. Investoren müssten lernen, wie steigende Preise die Höhe ihres benötigten Einkommens beeinflussen.

Vorsicht vor Volatilität und Liquiditätsengpässen

Auch wenn die Notenbanken die Liquidität nur langsam aus den Märkten ziehen würden, sind die Auswirkungen unsicher, besonders hoch sei das Risiko für Liquiditätsengpässe und Volatilitätsspitzen.

„Schon 2017 sind wir davon ausgegangen, dass die Volatilität ansteigen wird, doch sie ist niedrig geblieben. Der Markt konzentriert sich auf globale- und Makrorisiken. Investoren sind höhere Risiken eingegangen, 20 Billionen US-Dollar sind auf der einen Seite in riskanten Aktien und auf der anderen Seite in Rentenpapieren. Ich vergleiche das gerne mit einer Hantel, an der die Gewichte nur links und rechts verteilt sind und sich die Stange schon durchbiegt“, sagt Dwane.

Seite zwei: Wie Anleger auf geopolitische Risiken und Disruption reagieren sollten

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