Dollar hat Leidensweg noch vor sich

Die Reaktion der Anleihemärkte auf diese Entwicklung hänge stark von der Politik der Notenbanken ab.  „Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits signalisiert, dass sie die Zinsen erst im September oder Oktober nächsten Jahres anheben wird“, so Orchard, trotz des stabilen Wachstums der Eurozone. Die schlechteren Aussichten für die USA würden weiter steigende Zinsen  ebenfalls unwahrscheinlicher machen.

Diskrepanz zwischen Zinsen und Devisenmärkten

Es gebe jedoch eine interessante Diskrepanz zwischen den Zinsen und den Devisenmärkten. Der Dollar habe seinen Leidensweg noch vor sich. Dies bedeute, dass die Devisenmärkte immer noch an die Story der starken US-Wirtschaft und dem schwachen Rest der Welt glauben.

Ken Orchard: „Da sich der Greenback in der Regel mit Veränderungen der kurzfristigen Forward-Zinsdifferenzen bewegt – und wir glauben, dass die Fed die Leitzinsen im kommenden Jahr irgendwann nicht mehr erhöhen wird und die EZB die Zinsen erhöhen wird – könnte dies dazu führen, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro abwertet.“

Renditen von Bundesanleihen können steigen

Die Renditen der Bundesanleihen können hingegen steigen. Derzeit preisen die Forwardkurse am Geldmarkt ein, dass die EZB die Zinsen in den nächsten fünf Jahren kumulativ nur um rund 100 Basispunkte anheben wird. „Dies erscheint allerdings mit dem potenziellen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts unvereinbar“, sagt Orchard.

„Selbst ein moderater Anstieg der Zinsen würde dazu führen, dass die Renditen der Bundesanleihen um rund 25 Basispunkte steigen. Dies veranlasst uns, Bundesanleihen unterzugewichten – trotz unzähliger geopolitischer Sorgen und Problemen der Schwellenländer.“

Foto: T. Rowe Price

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