Brexit: Deutsche Börse rüstet sich für Ernstfall

Die Deutsche Börse bereitet sich für den ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vor. Bislang ist der Brexit für den 12. April geplant. Kommt es zu einem harten Brexit, müssen die Finanzmärkte liquide bleiben.

Englands Premierministern Theresa May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
Englands Premierministern Theresa May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker

Die Deutsche Börse rechnet beim geplanten EU-Austritt Großbritanniens mit dem Ernstfall. Der ungeordnete Brexit sei das einzige Szenario, das sich vorbereiten lasse, sagte Alexandra Hachmeister, oberste Managerin für Regulierung bei dem Konzern, am Montagabend in Frankfurt. Alle anderen denkbaren Ausgänge wie ein weicher Brexit inklusive Abkommen mit Brüssel oder ein zweites Referendum in Großbritannien ließen sich politisch nicht vorhersehen.

Die Deutsche Börse teste in Simulationen den Ernstfall, sagte Hachmeister weiter. Sie müsse dafür sorgen, „dass am Tag eins nach einem harten Brexit die Finanzmärkte liquide sind und funktionieren“. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen seien schon für den 29. März – der ursprünglich geplante Stichtag für den Brexit – durchgeführt worden. Nun arbeite der Börsenbetreiber auf das nächste Austrittsdatum hin.

Austrittsdatum noch offen

Bislang ist der Brexit für Freitag (12. April) geplant, notfalls ohne Abkommen mit der EU. Sollte sich der Austritt über den 22. Mai hinaus verschieben, müsste Großbritannien einen Tag später an der Europa-Wahl teilnehmen.

May will an diesem Mittwoch auf dem EU-Sondergipfel in Brüssel um eine Verlängerung der Austrittsfrist bis zum 30. Juni bitten. Die EU pocht auf einen Plan Mays, wie es konkret weitergehen soll. Bisher hat das britische Unterhaus dem von May mit der EU ausgehandelten Brexit-Deal drei Abfuhren erteilt. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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