„Chancen ergeben sich aus der Ineffizienz der Kapitalmärkte“

Lohnt es sich trotz der ernüchternden Ergebnisse in 2018 in Value-Strategien zu investieren? Darüber hat Cash. mit Andreas Wosol gesprochen. Wosol ist Head of Multi Cap Value & Senior Portfolio Manager des Amundi European Equity Value.

Andreas Wosol: „Eines der größten Risiken, die ich als Value-Investor sehe, ist das Missverständnis darüber, was Value bedeutet.“

Cash.: 2018 war kein optimales Jahr für Value-Aktien. Werden sie sich 2019 erholen?

Wosol: 2018 hat sich nach einem guten ersten 
Halbjahr als sehr schwieriges und komplexes
 Aktienjahr herausgestellt. Nicht nur Value 
Aktien – gemessen am MSCI-Europe-Value-
Index – sondern alle „risky assets“ (riskante 
Anlagen) verzeichneten deutliche Rückschlä
ge in der zweiten Jahreshälfte.

Dies wurde
ausgelöst durch zunehmende wirtschaftliche
und politische Unsicherheiten. Allerdings beginnt und endet Investieren nicht mit dem
 Kalenderjahr. Investieren in Aktien ist grundsätzlich langfristig.

Dies gilt insbesondere für
wertorientiertes Investieren oder „Value Investing“. Langfristig hat es sich unter Risiko / Ertragsgesichtspunkten immer bewährt, in
solide Unternehmen zu investieren, die zu
ihrem inneren Wert unterbewertet sind.

Positiver Blick nach vorn

Kurzfristig – und dazu zählt allgemein in der Betrachtung alles bis zu einem Jahr – werden Aktienkurse von anderen Faktoren wie zum Beispiel makroökonomische Entwicklungen, Emotionen, Ängste und Unsicherheiten, aber auch Euphorie und Optimismus bestimmt.

Alle diese Faktoren sind nur schwer zu prognostizieren. Als Value-Investoren prüfen wir die Solidität und Lebensfähigkeit der Unternehmen, in die wir investieren, anhand ihrer Geschäftsmodelle eingehend und stellen zum Kaufzeitpunkt eine deutliche Unterbewertung fest.

Die führt uns zur Überzeugung, dass sich viele Unternehmen aus unserem Portfolio nach vorn schauend positiv entwickeln werden.

Seite zwei: Langfristige Chancen für Investoren

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