Erste Sparkassen im Ruhrgebiet kündigen Prämiensparverträge

Auch die ersten Sparkassen im Ruhrgebiet haben damit begonnen, gutverzinste Prämiensparverträge ihrer Kunden zu kündigen, wenn sie die vereinbarte Bonusstaffel ausgeschöpft haben. Vorreiter sind dabei einer Umfrage der „WAZ“ zufolge die Sparkasse Vest im Kreis Recklinghausen und die Sparkasse Mülheim an der Ruhr.

Ein Sprecher der Sparkasse Mülheim an der Ruhr sagte am Montag der dpa, das Geldinstitut habe in der vergangene Woche insgesamt 5327 Prämiensparverträge gekündigt. Die Sparkasse Vest hatte nach Angaben eines Sprechers bereits im Juli erste Kündigungen versandt. Betroffen gewesen seien rund fünf Prozent aller Verträge.

Der Hintergrund: Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hatte im Mai entschieden, dass langjährige Prämiensparer die Kündigung ihrer Altverträge durch die Sparkassen hinnehmen müssen, wenn sie die einmal vereinbarte Bonusstaffel ausgeschöpft haben. Als bislang größtes kommunales Institut hatte in der vergangenen Woche die Münchner Sparkasse auf einen Schlag 28 000 Prämiensparverträge gekündigt und damit bundesweit Aufsehen erregt.

Die Umfrage der „WAZ“ ergab allerdings, dass die meisten Sparkassen in den Revierstädten derzeit noch zögern, den Schritt der Münchner nachzuvollziehen. Beim Prämiensparen zahlen die Kunden monatlich einen bestimmten Betrag auf ihr Sparkonto ein, der in den ersten Jahren eher niedrig, später aber immer besser verzinst wird. Oft werden die neuen Beiträge am Ende mit 50 Prozent verzinst. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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