5 Arten von Unternehmen, die das Portfolio stabilisieren

Ein kleiner roter Regenschirm wird über Geldhäufchen gehalten
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In dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, das uns gerade umgibt, ist es für Anleger wichtiger denn je, über ein ausgewogenes "Allwetter"-Portfolio zu verfügen. Die Anlageexperten von Capital Group haben fünf Arten von Unternehmen identifiziert, die eine stabile Grundlage für den Rest des Portfolios bilden können.

In Europa wurde der sich abzeichnende Aufschwung durch den Konflikt in der Ukraine gestoppt, der die Inflation anheizt. In China wird das Wachstum durch das Wiederaufleben von Corona und die Abschottungspolitik untergraben. In den USA verstärken die angespannten Arbeitsmärkte den zunehmenden Lohndruck, die Inflation schießt in die Höhe, und die US-Notenbank Federal Reserve strafft ihre Politik. In einem solchen Umfeld ist es für Anleger wichtiger denn je, über ein ausgewogenes „Allwetter“-Portfolio zu verfügen. Dieser Ansicht ist Matthias Mohr, Managing Director für Financial Intermediaries Germany & Austria bei Capital Group: „Ein diversifiziertes Portfolio mit einem stabilen Fundament kann Anlegern helfen, einige der größten Risiken, denen wir uns heute gegenübersehen, abzufedern und langfristig Gewinne zu erzielen.“

Durch gründliche Fundamentalanalyse haben die Anlageexperten von Capital Group fünf Arten von Unternehmen identifiziert, die eine stabile Grundlage für den Rest des Portfolios bilden können. Diese sind:

1. Beständige Compounder

„Dabei handelt es sich um hochwertige Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Gewinne im Laufe der Zeit kontinuierlich zu steigern“, erklärt Mohr. Ein Hauptmerkmal von Compoundern sei, dass sie dazu neigen, einen großen Teil ihrer Gewinne wieder in ihr Geschäft zu investieren, so dass das Unternehmen weiterhin wachsen kann. Übliche Messgrößen zur Identifizierung von Compoundern sind die Nachhaltigkeit der Erträge, die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) und die Gesamtgröße der Zielmärkte (TAM) eines Unternehmens. „Der globale Nahrungsmittel- und Getränkeriese Nestlé ist ein klassisches Beispiel für einen beständigen Compounder“, so der Experte.

„Eine starke Preissetzungsmacht und das, was Nestlé die ,Goldlöckchen`-Ökonomie des Heimkonsums (Einzelhandel) und des Außer-Haus-Konsums (OOH) nennt, sind die wichtigsten Wachstumsfaktoren.“

2. Unternehmen mit Abonnementmodellen

„Unternehmen, deren Geschäft auf Abonnementmodellen basiert, werden häufig als ,widerstandsfähig‘ oder ,defensiv‘ bezeichnet, da ein Teil ihrer Erträge vorhersehbar ist“, führt Mohr aus. „Diese Vorhersehbarkeit der künftigen Erträge kann sowohl für die Unternehmensleitung als auch für die Anleger wichtig und beruhigend sein, insbesondere wenn sich das Marktumfeld verschlechtert.“ Aus Sicht Mohrs ist CNetzwerke mit rentenähnlichen Cashflowsostco Wholesale Corporation ein gutes Beispiel. Das Unternehmen war in der Lage, während der gesamten Pandemie beständig Marktanteile zu gewinnen, während seine Preisvorteile (erzielt durch Größenvorteile) in einem inflationären Umfeld weiterhin Kunden anlockte. „Dieses Geschäftsmodell hat es Costco ermöglicht, sowohl wiederholbare als auch sichtbare Einkommensströme zu generieren“, so Mohr.

3. Netzwerke mit rentenähnlichen Cashflows

„Dies sind Unternehmen, die nicht unbedingt über ein Abonnementmodell operieren, aber dennoch in der Lage sind, durch die von ihnen angebotenen Produkte und Dienstleistungen rentenähnliche Cashflows zu erzielen“, erläutert Matthias Mohr. Die London Stock Exchange Group (LSE) sei ein solches Beispiel, da rund 70 Prozent ihrer Gesamteinnahmen wiederkehrend sind – ein großer Teil davon wird durch ihr Daten- und Analysegeschäft generiert. „Einkommensströme, die sich aus jährlichen und gebührenbasierten wiederkehrenden Einnahmen zusammensetzen, können dazu beitragen, ein Gleichgewicht zu eher zyklischen und marktabhängigen Aktivitäten herzustellen“, sagt Mohr. Darüber hinaus habe die LSE die geografische Diversifizierung ihrer Einkommensströme weiter ausgebaut, was die Risiken eines lokalen Wirtschaftsabschwungs abmildern dürfte.

4. Smart Industrials


„Unternehmen, die von den wachstumsgetriebenen säkularen Entwicklungen in den Bereichen Automatisierung und Sensorik, Elektrifizierung, Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie Ausbau und Modernisierung der Stromnetze profitieren werden, bezeichnen wir als intelligente Industrieunternehmen bzw. Smart Industrials“, so Mohr. Diese Unternehmen würden sich in der Regel durch große und expandierende Zielmärkte in Kombination mit niedrigen Durchdringungsraten und großen Wettbewerbsgräben auszeichnen, was zu potenziell langen Umsatz- und Gewinnwachstumslinien führe. „Der weltweit tätige Hersteller von Elektroprodukten Schneider Electric beispielsweise ist stark in den Bereichen Energiemanagement und Industrieautomation investiert“, sagt Mohr. „Er ist auch ein wichtiger Verfechter des Internets der Dinge (IoT), da über 50 % seiner Produkte mit seiner Cloud-Plattform verbunden sind. Die Fähigkeit, sich diese langfristigen Wachstumstrends zunutze zu machen, hat die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens verbessert.“

5. Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit

„In Anbetracht der Tatsache, dass die Welt sich zunehmend auf Nachhaltigkeit konzentriert und in diese investiert, sind Unternehmen, die in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen, gut positioniert, um trotz des unsicheren makroökonomischen Umfelds langfristig ein stetiges Wachstum zu erzielen“, erklärt Mohr. Ørsted, einer der weltweit größten Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen, habe sich ehrgeizige Pläne gesetzt, um bis 2030 das weltweit führende Unternehmen für grüne Energie zu werden. Dazu gehöre, die weltweite Nummer eins bei der Offshore-Windenergie sowie einer der weltweit führenden Anbieter von erneuerbarem Wasserstoff und grünen Kraftstoffen zu werden und es in die Top Ten bei der Onshore-Energie (einschließlich Wind- und Solarenergie) zu schaffen. Im Rahmen dieser Ziele will das Unternehmen seine Kapazität zwischen 2021 und 2030 vervierfachen (Stand: 2021; Quelle: Ørsted).

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