EZB erwartet höhere Inflation und schwächeres Wachstum

Im Dezember letzten Jahres wurde die Teuerungsrate 2022 noch bei 3,2 Prozent angenommen. Tatsächlich ist sie jetzt mehr als doppelt so hoch. Nach EZB-Angaben wächst auch die Wirtschaft weniger als angenommen.

Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges dämpfen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank die Konjunkturentwicklung im Euroraum und treiben die Inflation in die Höhe.

Teuerungsrate bei 6,8 Prozent

Die Notenbank rechnet in ihrer vorgelegten Prognose mit einem deutlich schwächeren Wirtschaftswachstum und einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise als im März angenommen. Demnach wird die Teuerungsrate in diesem Jahr bei 6,8 Prozent liegen. Im März war die Notenbank noch von 5,1 Prozent und im Dezember von 3,2 Prozent ausgegangen.

Für das kommende Jahr rechnen die Währungshüter im Jahresschnitt mit einer Preissteigerung von 3,5 Prozent (März-Prognose: 2,1 Prozent). Für 2024 sagt die EZB eine Inflationsrate von 2,1 Prozent im Währungsraum voraus (März: 1,9 Prozent).

Wirtschaft wird wohl weniger stark zulegen

Die Notenbank strebt für die 19 Euro-Länder eine jährliche Teuerungsrate von mittelfristig 2 Prozent an. Getrieben wird die Inflation seit Monaten vor allem von Energiepreisen, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nochmals kräftig anzogen.

Die Wirtschaft im Euroraum wird nach der neuesten EZB-Vorhersage in diesem Jahr um 2,8 Prozent zulegen (März-Prognose: 3,7 Prozent). 2023 soll das Bruttoinlandsprodukt um 2,1 Prozent wachsen (März: 2,8 Prozent) und ein Jahr später ebenfalls um 2,1 Prozent (März: 1,6 Prozent).

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