Fed sollte sich mehr von Daten und weniger von Märkten und Trump leiten lassen

Es herrscht große Übereinstimmung unter den Beobachtern, dass die Fed in ihrer Sitzung in dieser Woche die Zinsen senken wird. Die Erwartung der Märkte von drei weiteren Zinsschritten sei jedoch übertrieben. Ein Kommentar von Esty Dwek, Anlagestrategin bei der Dynamic Solutions Gruppe von Natixis Investment Managers.

Donald Trump, US-Präsident

Dwek: „Die US-Wirtschaft braucht derzeit keine weitere Unterstützung. Das Wachstum in den USA verlangsamt sich zwar, dürfte sich aber bei rund 2% stabilisieren. Den Verbrauchern geht es gut,  wie man an den starken Einzelhandelsumsätzen erkennen kann.

Der Arbeitsmarkt floriert. Der Wohnungsbau profitiert von niedrigeren Zinsen. Darüber hinaus ist die Kerninflation in den letzten Monaten gestiegen und erreichte im August 2,4% – obwohl noch kein nennenswerter Inflationsdruck von den Löhnen kommt.“

 „Der anhaltende Druck von Präsident Trump ist nicht hilfreich“

Überhaupt, so Dwek, würde sich angesichts der übereinstimmend lockeren Geldpolitik der großen Zentralbanken die Frage stellen, ob sie nicht ihre Grenzen erreicht habe.  Dwek: “Die Fed war erfolgreicher darin, das Wachstum und vor allem die Märkte anzukurbeln. Tatsächlich sehen wir ein Risiko darin, dass sie zu sehr markt- statt datengetrieben wird, den Markterwartungen folgend, anstatt die Märkte zu führen. Der anhaltende Druck von Präsident Trump ist nicht hilfreich.

Aus seiner Sicht ist die Fed ein Sicherheitsnetz für seine Handelskriege und ein Instrument für einen schwächeren USD. Die durch die Handelsstreitigkeiten ausgelöste Flucht in die Sicherheit unterstützt jedoch den USD, anstatt ihn zu schwächen, trotz einer lockeren Fed.“

 

Foto: Shutterstock

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