Ex-Wirecard-Chef Braun soll in Untersuchungsausschuss aussagen

Der Ausschuss will aufdecken, ob das deutsche Fintech-Unternehmen als aufstrebender Börsenstar von den Aufsichtsbehörden trotz Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten mit Samthandschuhen angefasst wurde.

Der frühere Chef des Skandalunternehmens Wirecard soll am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags zu dem Bilanzbetrug aussagen. Die Abgeordneten wollen den Ex-Manager vor allem zu seinen Kontakten zu Politik und Behörden befragen.

Dass er sich zu den konkreten Betrugsvorwürfen der Staatsanwaltschaft äußert, wird als eher unwahrscheinlich eingeschätzt. Zeugen müssen sich nicht selbst belasten. Braun gilt als einer der Hauptverantwortlichen für Betrugsskandal, bei dem Wirecard über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben soll.

Der Ausschuss will aufdecken, ob das deutsche Fintech-Unternehmen als aufstrebender Börsenstar von den Aufsichtsbehörden trotz Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten mit Samthandschuhen angefasst wurde. Dabei geht es auch um Versäumnisse der Politik, weshalb die Kontakte Brauns relevant sein könnten.

Der Ex-Manager, der in Bayern in Untersuchungshaft sitzt, wollte ursprünglich nicht persönlich vor dem Ausschuss in Berlin erscheinen, sondern per Video aussagen. Der Bundesgerichtshof gab diesen Anträgen jedoch nicht statt. Braun wird nun mindestens zwei Nächte in einem Berliner Gefängnis verbringen müssen. (dpa-AFX)

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