Niedrigzinsphase kostete Deutsche 2021 rund 37,6 Milliarden Euro

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Weiter Abwärts: Die Zinsentwicklungen kosten die Deutschen Milliarden

Die Niedrigzinsphase hat den Sparerinnen und Sparern in Deutschland einen Rekordverlust beschert. Und für 2022 ist kaum eine Besserung in Sicht. Das zeigen Berechnungen eines Finanzportals. Der EZB wird inzwischen einen kreative Realitätsverweigerung vorgehalten.

Die Niedrigzinsphase sorgte 2021 für einen Rekordverlust für deutsche Sparer. Nach aktuellen Berechnungen des Finanzportals Tagesgeldvergleich.net fuhren die Deutschen im vergangenen Jahr Zinsverluste auf Spareinlagen in Höhe von 37,577 Milliarden Euro ein.

Damit kletterte der Wert im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um rund 6,5 Prozent. 2020 lag der Zinsverlust durch Niedrigzinsen bei 35,277 Milliarden Euro. Kumuliert seit dem Jahr 2009 nach der Finanzkrise ergibt sich inzwischen ein Zinsverlust von 293,0 Milliarden Euro.

Werden die Zinseinbußen auf Kapitalanlagen der Lebensversicherer noch hinzuaddiert, steigt der Zinsverlust deutscher Sparer innerhalb der letzten zwölf Jahre soagr auf 425,7 Euro, zeigen die Berechnungen des Portals.

Inflationsentwicklung: Kreative Realitätsverweigerung der EZB

„Für 2022 erwarten wir leider kaum eine Besserung. Im Januar lag der Zinsverlust in Deutschland erneut bei 3,16 Milliarden Euro“, so Daniel Franke, Finanzexperte und Betreiber von Tagesgeldvergleich.net. Ein Grund sei insbesondere die Haltung der Europäischen Zentralbank.

„Viele der Annahmen der EZB bezüglich der Entwicklung der Inflation beruhen derzeit eher auf Wunschdenken. Schlimmer ist aber: Statt aktiv zu agieren, ändert die Zentralbank einfach den Rahmen, etwa das Inflationsziel. Das ist gewissermaßen kreative Realitätsverweigerung“, so Franke weiter.

Zur Berechnung der jährlichen Zinsverluste werden die monatlichen Zinsdaten für Spareinlagen der Deutschen Bundesbank herangezogen und in Bezug zu den Zinssätzen vor Beginn der Niedrigzinsphase 2009 gesetzt.

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