Nachhaltigkeit: Millennials kaufen gerne Pre-Owned-Uhren

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Nachhaltigkeit gibt es auch beim Thema Luxusuhren. Damit überrascht eine Erhebung von Chrono24, Online-Marktplatz für Luxusuhren.

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit dominiert auch Kaufentscheidungen für edle Armbanduhren. Sowohl die Millennials als auch die Generation Z achten verstärkt auf diesen Aspekt, ergab die „German Watch Study 2021“ des Beratungsunternehmens Deloitte gemeinsam mit der Uhrenmesse Inhorgenta Munich. Dabei wird besonders auf eingesetzte Rohstoffe und die Verpackung geachtet – beides Aspekte, die besonders für den Kauf einer Uhr aus zweiter Hand sprechen: „Ein Produkt, das bereits produziert ist, hat die beste Umweltbilanz und steht praktisch für den Ansatz der Share Economy. Eine Luxusuhr gehört einem Menschen sozusagen nie ganz allein, er bewahrt sie für die nächste Generation in der Familie oder den nächsten Besitzer“, sagt Tim Stracke, CEO von Chrono24.

Der internationale Marktplatz ist nach eigenen Angaben die erste Anlaufstelle, wenn es um Uhren mit Vorgeschichte – auch Pre-Owned genannt – geht. Über eine halbe Million Modelle von Rolex, Omega, Patek Philippe und vielen weiteren sind im Angebot und sofort verfügbar. Das kommt an bei den Millennials: Über 30 Prozent der Käuferschicht auf Chrono24 gehören zur Generation im Alter zwischen 25 und 34, weitere 20 Prozent sind im Alter von 35 bis 44 Jahren.

Mehr Smartwatches – weniger Nicht-Uhrenträger

Der Trend zur Smartwatch geht derweil mit geringem Wachstum weiter, die Mehrheit nutzt diese Uhren zur Überwachung der Gesundheit beim Sport. Gleichzeitig reduziert sich jedoch der Anteil derer, die keine Uhr tragen: „Fitnesstracker und Smartwatches gewöhnen die Nicht-Uhrenträger an das Gefühl einer Uhr – wir sehen einen klaren Trend dazu, auch außerhalb von sportlichen Aktivitäten wieder eine richtige Uhr zu tragen“, sagt Chrono24-Chef Stracke.

Interessant ist das Wachstum bei der weiblichen Zielgruppe: Immer mehr Frauen kaufen auf Chrono24 eine oder mehrere edle Armbanduhren. Für die Luxusuhr spricht dabei laut der „German Watch Study 2021“ von Deloitte, durchgeführt unter mehreren hundert Verbrauchern, das Preis-Leistungs-Verhältnis (65 Prozent), das Design (52 Prozent) und das Image der Uhrenmarke (33 Prozent). Nachhaltigkeit ist mit 28 Prozent der viertwichtigste Aspekt und fördert unmittelbar den Handel mit Pre-Owned-Produkten. Einen besonderen Vorteil genießt dabei die mechanische Uhr: Mit einem regelmäßigen Service erreichen diese Modelle eine Lebensdauer, die eine Smartwatch um Jahrzehnte schlägt.

50 Prozent Wachstum für den PO-Uhrenmarkt

Ebenfalls von Deloitte stammt die „Swiss Watch Industry Study 2021“. Darin bestätigt fast jeder Dritte der befragten Konsumentinnen und Konsumenten die Absicht, in den kommenden zwölf Monaten eine gebrauchte Uhr kaufen zu wollen. Das ist im Vergleich mit der Umfrage im Vorjahr ein Anstieg von fast 50 Prozent. Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig: So gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie dadurch viel günstiger zu einem gesuchten Modell gelangen, 31 Prozent wiederum wollen so Uhren erwerben, die nicht mehr hergestellt werden. 25 Prozent geben die Förderung der Nachhaltigkeit als Motiv an.

Laut Chrono24 gibt es besondere Trends, die den Kauf einer Uhr aus Vorbesitz unbedingt erfordern: So seien Jahrgangsuhren aus dem eigenen Geburtsjahr beliebt oder Partneruhren aus einem bestimmten Jahr als Ersatz für Ehe- oder Verlobungsringe. Hinzu kommt der Investmentgedanke: „Eine wertvolle Uhr bestimmter Marken ist außergewöhnlich preisstabil oder kann sogar Zuwachs verzeichnen und kann wieder in einen annähernden Neuzustand versetzt werden. Eine Smartwatch endet immer als Wegwerfprodukt und damit auch das investierte Geld!“, erklärt Tim Stracke. 

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