„Die Branche muss digitale Wege finden“

Die Bedeutung von Digitalisierung und Standardisierung für die Sachwertebranche war eines der dominierenden Themen auf dem diesjährigen Tag der Sachwerteinvestments, den die „Börsen-Zeitung“ in der Handelskammer Hamburg veranstaltete.

Im abschließenden Panel diskutierte Moderatorin Grit Beecken (Börsen-Zeitung) mit Martin Klein (Votum-Verband), Dr. Rolf Kobabe (Kanzlei Luther), Rolf Specht (Residenz-Gruppe) und Ralph Petersdorff (Hansainvest) (von links nach rechts).

Die Frage „Was bedeutet Digitalisierung für die Sachwertebranche“ war Ausgangspunkt des Vortrags von Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des Sachwerteverbandes BSI. Laut Romba ändern sich infolge der Digitalisierung die Vertriebskanäle, darauf müsse die Branche reagieren. Online-Nutzer würden besonders die Aspekte Flexibilität, Transparenz, Informationshoheit und Selbstentscheidung schätzen.

Online als zusätzlicher Vertriebsweg

Leider sei die Sachwertebranche in Sachen Digitalisierung „nicht die erste, sondern eher die letzte“, bemängelte Romba. Er verwies darauf, dass man in anderen Segmenten wie Investmentfonds, Versicherungen und Crowdinvestings längst online Produkte zeichnen können, nur nicht bei Sachwertanlagen.

Das Kapitalanlagegesetzbuch erlaube ausdrücklich den Direktvertrieb durch eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, der Prospekt könne auch digital zur Verfügung gestellt werden. Der Online-Direktvertrieb solle ein komplementärer zusätzlicher Vertriebsweg zum stationären Handel werden.

Digitale Plattform angekündigt

Auch die Produkte müssten im Kontext der Digitalisierung neu konzipert werden. Laut Romba ist eine digitale Plattform erforderlich, um über das Produkt AIF zu informieren. Eine solche Plattform werde vom BSI gerade aufgebaut, die Kosten hierfür würden zwölf Mitgliedsunternehmen des Verbandes tragen. Über die Plattform soll auch die digitale Zeichnung möglich sein, der Start ist für das kommende Jahr geplant.

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland, stimmte Romba zu, dass die Branche künftig digitale Wege finden muss. Den ausschließlich digitalen Weg würden aber nur die wenigsten Anleger wählen. Für den Abschluss würden sich viele Investoren dann doch einen direkten Ansprechpartner wünschen. Laut Gadeberg werden die Anteile am Zweitmarkt bereits überwiegend digital erworben.

Seite zwei: Auf Testat der Bafin achten

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