Neues Tool stellt Immobilieninvestments auf den CO2-Prüfstand

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Wie fällt die Klimabilanz eines Gebäudes aus? Die Antwort auf diese Frage wird zu einem wichtigen Kriterium für die Bewertung einer Immobilie. Das gilt besonders, wenn die Immobilie Teil eines Finanzprodukts ist. Denn mit der neuen Offenlegungsverordnung (2019/2088) der EU, die ab 10. März 2021 gilt, will die EU Immobilieninvestoren zu Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit verpflichten. Dazu müssen CO2-Bilanz und andere Nachhaltigkeitsfaktoren offengelegt werden.

Das Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis hat Methoden und Tools entwickelt, mit dem die CO2-Emissionen und die Nachhaltigkeitsperformance einer Immobilie sichtbar werden.

Die neue EU-Verordnung stellt für die Investmentfondsbranche eine 
neuerliche regulatorische Herausforderung dar. Sie ist Teil des 
„Sustainable Finance Action Plan“ der EU und geht einher mit einer 
Reihe weiterer Klimaschutzregularien für die Immobilienbranche, wie 
etwa dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und dem 
Gebäudeenergiegesetz (GEG). „Bei den aktuellen Regularien wird es 
nicht bleiben. Wir gehen davon aus, dass die Politik insbesondere 
beim Neubau noch strengere Vorgaben machen wird, um die Klimaziele zu
erreichen“, sagt Marcus Herrmann, CEO von Arcadis Europe Central. „Im
Markt gibt es dafür zunehmende Akzeptanz und Nachfragen. Auch und 
gerade in Corona-Zeiten sind nachhaltige Immobilien ein attraktives 
Investment.“

CO2-Fußbabdruck ermitteln

Die Zeit drängt also, das Immobilienportfolio in puncto 
Nachhaltigkeit zu optimieren, das Erreichte nach allgemeingültigen 
Standards zu erfassen sowie Neubauprojekte möglichst klimaneutral zu 
gestalten. Mit seinem Carbon Due Diligence Ansatz schafft Arcadis 
Transparenz bezüglich der spezifischen CO2-Emissionen, setzt das 
Objekt in Relation zu den Unternehmenszielen und vergleichbaren 
Objekten und zeigt Einsparungsmöglichkeiten auf. Dies ist nicht nur 
bei Bestandsgebäuden und Portfolien, sondern ist auch bei 
Projektentwicklungen möglich. Neue oder bereits geplante 
Effizienzmaßnahmen und sog. ESG-Kriterien werden in die Bewertung 
einbezogen.

„Die Ergebnisse werden mit den Zielen unserer Kunden und 
mit externen Benchmarks abgeglichen“, sagt Karsten Peleikis, 
Bereichsleiter Lifecycle Management von Arcadis. „Mit unserem Ansatz 
können wir auch die Energie- und CO2-Bilanz für ganze Unternehmen 
oder ein Immobilienportfolio erstellen und gleichzeitig Potentiale 
aufzeigen.“

Ein Ansatz, der einen großen Hebel verspricht. Denn Bau und Betrieb 
von Gebäuden sind für rund 36 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in 
Europa verantwortlich. „Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist es 
sinnvoll, hier anzusetzen und die Reduzierung der CO2-Emissionen im 
Gebäudesektor voranzutreiben. Das Ergebnis: nachhaltige Entwicklung 
sowie wirtschaftlicher Erfolg“, sagt Peleikis.

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