Green City Insolvenz: Kraftwerkspark II fehlen nun sechs Millionen Euro

Foto: Shutterstock
Symbolbild

Durch die Insolvenz der Green City AG hat sich auch die Krise für die Vermögensanlagen der Green City Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG weiter verschärft.

Das geht aus einer weiteren Pflichtmitteilung der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG hervor. Demnach ist sie von der Green City AG („Konzernobergesellschaft“), welche alleinige Kommanditistin der Gesellschaft ist, informiert worden, dass die Konzernobergesellschaft am 24. Januar 2022 aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen wird (Regelinsolvenzverfahren); Verhandlungen über erforderliche Finanzierungsbeiträge für Sanierungsmaßnahmen konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden.

Forderungen in Höhe von circa 6,0 Millionen Euro, welche die Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG gegen die Green City AG hat, sind der Mitteilung zufolge nicht werthaltig. Eine Insolvenz der Konzernobergesellschaft verschärfe die Krise der Gesellschaft. Die Gesellschaft könne möglicherweise drohend zahlungsunfähig werden und ist möglicherweise überschuldet. Dies stelle weiterhin den Bestand der Gesellschaft in Frage.

Schon Ende 2021 in Schieflage

Die Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG hatte bereits am 21. Dezember 2021 zunächst über ihre Schieflage informiert, wenige Tage später aber doch die pünktliche Zahlung der am 30. Dezember fälligen Zinsen aus den Namensschuldverschreibungen angekündigt. Die Gesellschaft befinde sich aber weiterhin in einer finanziellen Krise, hieß es schon damals.

Betroffen sind die Vermögensanlagen Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG – Tranche A
und Tranche B. Die Verkaufsprospekte wurden mit Datum der Aufstellung 22. November 2013 am 27. November 2013 veröffentlicht und durch Nachträge vom 17. Januar 2014 sowie vom 29. September 2015 ergänzt.

Green City gehörte bis vor etwa zehn Jahren zu den größeren Anbietern von Erneuerbare-Energien-Fonds, die damals noch weitgehend unreguliert waren. Später hat sich das Unternehmen neben anderen unternehmerischen Aktivitäten auf die Emission festverzinslicher Papiere konzentriert.

23 geschlossene Publikumsfonds

Nach den Informationen zu der zuletzt verfügbaren Leistungsbilanz 2019 verwaltete die Green City AG 23 geschlossene Publikumsfonds. Seit 2003 haben demnach knapp 3.000 Anleger und Anlegerinnen mit einem Eigenkapital von insgesamt 54 Millionen Euro Investitionen in Erneuerbare Energien in Höhe von 150 Millionen Euro ausgelöst. 

Im Jahr 2011 hat Green City mit dem Konzept der Kraftwerksparks und dem Aufbau eines regenerativen Kraftwerkspools in mehreren Energiearten und europäischen Ländern begonnen. Die Kraftwerksparks II und III umfassen den Angaben zufolge ein Anleihevolumen von insgesamt 101 Millionen Euro. Das Projektportfolio des Kraftwerkspark I befand sich im Verkauf.

Daneben hat das Unternehmen diverse Einzelprojekte platziert. Nach Angaben vom August 2021 haben insgesamt mehr als 7.500 Anleger 229 Millionen Euro „in die Energie-und Verkehrswende bei Green City“ investiert.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments