„Regulierung darf die Kreativität nicht verdrängen“

Seit einem Vierteljahrhundert ist die Flex Fonds Gruppe am Beteiligungsmarkt aktiv. Mit Unternehmensgründer und Vorstandschef Gerald Feig sprach Cash. über Veränderungen in der Branche, die gesetzliche Regulierung und seine Pläne für die Zukunft.

Regulierung
Unternehmensgründer und Vorstandschef Gerald Feig: „Von den einstigen Machern ist kaum noch jemand da.“

Cash.: Flex Fonds feiert 25-jähriges Jubiläum. Was hat sich im vergangenen Vierteljahrhundert geändert, sowohl was die Beteiligungsbranche betrifft, als auch Ihr Unternehmen?

Feig: Es ist fast nichts geblieben, wie es war. Die Produkte und die handelnden Personen haben sich ständig verändert. Von den einstigen Machern ist kaum noch jemand da. Auch die Flex Fonds Gruppe hat ein neues Gesicht, obwohl ich als Leitfigur immer noch und weiterhin am Ruder stehe, wie vor 25 Jahren, eben nur nicht mehr allein.

Die Regulierung fordert ihren Preis und das ist auch gut so. Es sind klarere und transparentere Strukturen geschaffen worden. Das tut den Unternehmen und vor allem den Anlegern gut. Die Regulierung darf allerdings die Kreativität nicht verdrängen.

Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang unter Kreativität?

Kapitalanlagen, die in ein Fondskonstrukt eingebettet werden, machen im Vergleich zum Direktinvestment nur dann für den Anleger Sinn, wenn kostenbewusst Möglichkeiten entwickelt werden, die der Direkterwerb nicht bietet.

Dazu gehören zum Beispiel „Sorglospakete“, flexible Ein- und Auszahlungsgestaltungen und vieles mehr. Die Regulierung des Marktes legt den Anbietern ein enges Korsett an, unter anderem durch die Anlagebedingungen, die die Vielfalt von Assets einschränken. Die kreative Gestaltung von Fonds wird stark eingeschränkt werden.

Wie will sich Flex Fonds vor dem Hintergrund der Regulierung aufstellen?

Wir haben uns schon seit Mitte 2012 intensiv mit dem Thema AIFM (Alternative Investment Funds Manager) beschäftigt und die Weichen mit der im letzten Jahr gegründeten Flex Fonds Invest AG als eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) gestellt. Wir sind wirtschaftlich und personell gereift für die neue Welt und bringen meines Erachtens beste Voraussetzungen mit.

Sie planen eine neue Produktlinie mit kurz- bis mittelfristigem Anlagehorizont. Was verbirgt sich konkret dahinter?

Neben unseren Hauptlinien, also jeweils einem internationalen, nationalen und lokalen Vollzahler-Produkt (Private Flex Fonds, City Flex Fonds und Regio Flex Fonds) und einem Ansparfonds, werden wir auch einen Mezzaninefonds auflegen, der künftig Projektentwickler und Bauträger mit Eigenkapital versorgen soll.

Das passt in die Produktfamilie und gibt dem Vertrieb zusätzliche Vermarktungschancen im kurz- und mittelfristigen Bereich. Vor allem mit einem Produkt, das jeder versteht und das Sinn macht.

Seite zwei: Keine Neuausrichtung mit Fokus aufs institutionelle Geschäft

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