„Konzentration auf leistungsfähige PKV-Tarife“

Cash.: Was erwarten Sie sich von der ab 1. April 2012 geltenden Provisionsdeckelung und der auf fünf Jahre verlängerten Stornohaftung?

Laue: Die Debeka gehörte schon immer zu den Unternehmen mit den niedrigsten Provisionssätzen, nicht zuletzt dadurch, dass unsere Produkte ausschließlich über einen festangestellten Außendienst vertrieben werden. Auch aus diesem Grund begrüßen wir, dass überzogenen Provisionszahlungen nun Einhalt geboten wurde. Als größter privater Krankenversicherer nach Vollversicherten haben wir uns grundsätzlich schon immer gegen provisionsgesteuerte Umdeckungen ausgesprochen. Jahrzehntelang wurde der PKV vorgeworfen, kundenorientierte, nicht provisionsbezogene Wechsel verhindern zu wollen. Nachdem die Wechselmöglichkeiten im Sinne des Verbraucherschutzes von Seiten des Gesetzgebers nun geschaffen wurden, sind diese aus unserer Sicht auch nicht mehr zu kritisieren.

Cash.: Letzte Frage: Was ist die dringlichste Aufgabe, die die Politik im Gesundheitswesen anpacken muss?

Laue: Die vorrangige Aufgabe der Politik ist es, dass Gesundheitswesen zukunftssicher zu machen und dabei auch den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen. Mit ihren Alterungsrückstellungen zeigt die PKV, wie das geht. Auch muss endlich klar werden, dass eine Bürgerzwangsversicherung der falsche Weg ist. Nur durch Wettbewerb kann ein System leistungsfähig bleiben. Und durch die PKV als Motor im Gesundheitswesen hat unser Gesundheitssystem erst das hohe Niveau erreicht. Ohne Wettbewerb würde das Gesundheitssystem schnell zusammenbrechen und es würden englische Zustände einkehren. Dort warten Patienten monatelang auf notwendige Operationen und älteren Menschen wird unter Umständen die Behandlung ganz versagt, weil sie nicht wirtschaftlich ist. Wer will das in Deutschland?

Interview: Lorenz Klein

Foto: Debeka

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