Zuversichtsstudie: Mit Optimismus ins neue Jahr

Der Optimismus ist zurück in Deutschland: Den größten Stimmungszuwachs verzeichnet die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung, zu der sich 26 Prozent der Bundesbürger (2011: 18 Prozent) optimistisch äußern – den Arbeitsmarkt 2013 betrachten die Deutschen hingegen mit Sorge.

Generell sei die Zuversicht hinsichtlich der künftigen Lage der Nation größer als vor einem Jahr, teilen die Autoren der Zuversichtsstudie mit, die quartalsweise vom Versicherer Allianz und der Universität Hohenheim durchgeführt wird.

Jeder dritte Bundesbürger hat im vierten Quartal 2012 auf die Frage, wie er der Gesamtsituation in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten entgegen sehe, „mit Zuversicht“ oder „mit großer Zuversicht“ geantwortet (plus fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal, siehe Grafik). Nur sieben Prozent empfinden derzeit „große Sorge“, wenn es um Deutschlands Zukunft geht, 38 Prozent der Bevölkerung sind in dieser Frage unentschieden („teils, teils“).

Grafik: Allianz, Universität Hohenheim (anklicken zum Vergrößern)

Eine Zweiteilung der Ergebnisse ergibt sich zudem bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt und der allgemeinen Wirtschaftslage: 35 Prozent der Bundesbürger vertrauen derzeit darauf, dass sich Deutschland im Jahr 2013 wirtschaftlich positiv entwickeln wird (2011: 32 Prozent). Dagegen sind zur Zeit deutlich weniger Menschen (24 Prozent) als vor einem Jahr zuversichtlich, wenn es um die Sicherheit der Arbeitsplätze in Deutschland geht (minus sieben Prozentpunkte).

„Deutschlands Wirtschaft ist wettbewerbsfähig. Das stärkt die Zuversicht der Bundesbürger für die Konjunktur“, sagt Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter der Unternehmensentwicklung der Allianz. Zuletzt habe der Arbeitsmarkt aber an Dynamik verloren, so Heise. Insbesondere Arbeitnehmer würden diese Entwicklung aufmerksam und zunehmend besorgt beobachten.

Bundesbürger sehen eigenen Arbeitsplatz stärker gefährdet

Die Skepsis für den Arbeitsmarkt 2013 schlage auf die Einschätzung der Sicherheit des eigenen Jobs durch, erklärt Professor Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim. Demnach sind weniger Menschen als vor einem Jahr der Ansicht, dass der eigene Job sicher ist (57 Prozent, minus fünf Prozentpunkte). „Noch leidet darunter die persönliche Stimmung generell nicht. Nach wie vor überwiegt die Zuversicht. Der sinkende Wert mit Blick auf den Arbeitsplatz ist jedoch ein ernst zu nehmendes Signal, das beispielsweise durch die Krise bei Opel weitere Nahrung erhält“, so Brettschneider.

Beitragsrückerstattung in der GKV freut Deutsche

Zu den Gewinnern der aktuellen Umfrage zählen die Sozialversicherungsträger. Wissenschaftler Brettschneider begründet dies so: „Einige Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag gestrichen, andere diskutieren Beitragsrückerstattungen. Außerdem ist klar, dass ab dem nächsten Jahr die Praxisgebühr pro Quartal entfällt. Dies sind positive Signale, die sich auf die Einschätzung fürs Jahr 2013 auswirken.“

Persönliche Zuversicht größer als gesellschaftliche Zuversicht

Insgesamt stabil zeigt sich die Stimmungslage der Bundesbürger, wenn sie an die Entwicklungen im eigenen Leben denken: Fast zwei Drittel der Bevölkerung (62 Prozent) schauen persönlich „mit Zuversicht“ oder gar „mit großer Zuversicht“ ins Jahr 2013. Beim Blick auf die einzelnen Lebensbereiche bewegen sich die Stimmungswerte ebenfalls auf hohem Niveau. Absolut stabil zeige sich mit 57 Prozent zuversichtlicher Antworten das Vertrauen in die persönliche finanzielle Lage, erklären die Studienautoren.

Hessen am optimistischen

Weiter geht aus der Studie hervor, dass die einzelnen Regionen Deutschlands große Unterschiede offenbaren, wenn es um die Einschätzung der kommenden zwölf Monate geht. Bundesweit am größten ist derzeit die Zuversicht der Menschen in Hessen. Das gilt sowohl für die Zukunft Deutschlands (45 Prozent) als auch für das persönliche Leben (74 Prozent).

Die hessischen Unternehmen wirtschaften erfolgreich und können beeindruckende Exportzahlen vorweisen, das befeuere die Zuversicht für das kommende Jahr, kommentiert Brettschneider. (lk)

Foto: Shutterstock

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