Umfrage: Deutsche unterschätzen BU-Risiko

Der Großteil der Deutschen schätzt Risiken und Versicherungskosten einer Berufsunfähigkeit (BU) falsch ein: 56 Prozent der Bundesbürger glauben laut einer aktuellen Umfrage, dass höchstens jeder Zehnte im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig wird – es sind aber deutlich mehr.

Die Zahl der BU-Fälle in Deutschland schwankt seit Jahren zwischen 20 und 25 Prozent. Doch nur 23 Prozent der rund 2.000 Befragten geben die richtige Antwort und sagen: „berufsunfähig werden etwa 25 Prozent“ (siehe Grafik). Das ergab die „Job & Leben“-Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der Heidelberger Lebensversicherung.

Mit Blick auf die Altersgruppen stechen laut Heidelberger Leben besonders die 30- bis 39-Jährigen heraus: Von ihnen unterschätzen rund 66 Prozent das BU-Risiko. Nur 19 Prozent liegen richtig.

Deutsche unterschätzen Kosten für BU-Absicherung

Die Unsicherheit der Bürger beim Thema Berufsunfähigkeit spiegelt sich nach Ansicht der Studienmacher auch in den Aussagen zu den Versicherungsbeiträgen wider. Auf die Frage, welchen Monatsbeitrag ein 30-Jähriger Nichtraucher in einem Bürojob für eine BU-Rente von 1.500 Euro in etwa zahlen müsste, legten sich knapp 45 Prozent der Befragten auf 30 oder 60 Euro fest. Tatsächlich liegen die durchschnittlichen Beiträge aber mit rund 90 Euro deutlich höher, so die Heidelberger Leben.

Junge und Familien liegen besonders häufig daneben

Besonders ausgeprägt sei das mangelnde Bewusstsein für die Ausgaben bei 20- bis 29-Jährigen sowie Familien mit Kindern, heißt es weiter. In beiden Gruppen stuft demnach nahezu die Hälfte (48 Prozent) den Monatsbeitrag für die BU-Rente als zu gering ein. Dabei sei für Haushalte mit drei oder mehr Personen eine Absicherung gegen einen Einkommensausfall besonders wichtig, betonen die Auftraggeber der Umfrage.

„Der Aufklärungs- und Beratungsbedarf beim Thema Berufsunfähigkeit ist groß. Makler und Versicherer sind besonders gefragt, um das Bewusstsein für die Risiken und die richtige Vorsorge zu schärfen“, kommentiert Michael Sattler, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Leben. (lk)

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Foto: Shutterstock

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