LV, bAV & Co.: Unkenntnis als Vorsorge-Hemmer

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Dieses geflügelte Wort des griechischen Philosophen Sokrates steht zu 46 Prozent für die Einsicht von Verbrauchern, die Informationen in ihren Versicherungsverträgen nicht verstehen.

Mangelware sind vor allem verständliche Informationen, mit denen man den gegenwärtigen Status und die einmal aller Voraussicht nach zu erwartenden Leistungen der Lebensversicherungen konkret einschätzen kann.

Nur wer aber über diese Daten verfügt, kann sich auf einen einigermaßen sicheren Lebensabend freuen. Für besonders kritikwürdig hält das Gutachten nach einer Analyse von neun Gesellschaften die Standmitteilungen, die oft viele Seiten lang sind und für die man schon detailliertes Fachwissen benötigt, um sie zu verstehen.

Kaum Erkenntnisgewinn

Die Kunden müssten sich oft mit einem „regelrechten Flickenteppich“ auseinandersetzen. Auch wird in der Studie moniert, dass in den Mitteilungen Hochrechnungen dem Kunden ein Gefühl für mögliche künftige Leistungen seines Vorsorgeproduktes vermitteln, die mit unterschiedlichen Zinssätzen operieren und vergleichbare Betrachtungen erschweren.

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Der Erkenntnisgewinn lässt also zu wünschen übrig. Dies ist mit ein Grund für viele Verbraucher, das Thema der seriösen Vorbereitung einer vernünftigen Altersvorsorge zu verdrängen, was eines Tages zu bösem Erwachen führen kann.

Die Forderung von MLP-Vorstand Manfred Bauer, die Informationen künftig zu verbessern und sich auf einen „Mindeststandard der Marktteilnehmer zu verständigen“ erscheint deshalb mehr als berechtigt.

Falsche Einschätzungen zur Betriebsrente

Unwissen kennzeichnet aber nicht nur das Verbraucherverhalten bei Lebensversicherungen, folgenschwer kann sich auch die oft falsche oder unzureichende Einschätzung der Möglichkeiten, welche die an sich beliebte betriebliche Altersvorsorge (bAV) bietet, auswirken.

Obwohl diese Vorsorgeform populärer als die Riester-Rente und auch die Lebensversicherung ist, verfügt augenblicklich nur jeder dritte Beschäftigte über vom Arbeitgeber zu finanzierende Versorgungsleistungen. Das ergibt sich aus einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhauseCoopers (PwC).

Ebenfalls nur ein Drittel der Arbeitnehmer nutzt Vorsorgemodelle für eigene Beiträge in Form einer Entgeltumwandlung. Rund 25 Prozent verzichten auf diese Möglichkeit, weil ihnen die Mittel zur Eigenvorsorge fehlen. 15 Prozent glauben, anderweitig ausreichend vorgesorgt zu haben.

Seite drei: Erschreckende Unkenntnis als bAV-Hemmer

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