„Krankenversicherer müssen Versicherung erlebbar machen“

Welche Entwicklung beobachten Sie im Bereich der Zusatztarife?

Bei den Zusatzversicherungen erkennen wir neben einer allgemeinen Verbesserung der Produktqualität auch eine zunehmende Flexibilität der Tarife. Zusatztarife werden vermehrt in Bausteinform angeboten, sodass der Kunde sich seinen individuell gewünschten Schutz zusammenstellen kann.

Aufgefallen ist uns auch, dass die Einführung neuer Zusatzversicherungen mit Leistungserhöhungen beziehungsweise -verbesserungen eher für die Zahn- und Pflegeabsicherungen zunimmt als für ambulante und stationäre Zusatztarife. Daneben gewinnt die Pflegezusatzversicherung stetig an Bedeutung.

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Einige Krankenversicherer arbeiten an App-Lösungen, die Fitness, Ernährung und Lebensstil ihrer auskunftbereiten Kunden erfassen und kontrollieren. Im Gegenzug erhalten die Teilnehmer unter anderem Vergünstigungen. Wie schätzen Sie die Marktaussichten für derartige Lösungen ein?

Grundsätzlich ist jede Entwicklung zu begrüßen, die eine Versicherung erlebbar macht. Krankenversicherer, die es schaffen, über eine Kundenzeitschrift hinaus im Alltag ihrer Kunden präsent zu sein, werden die Nase vorn haben, wenn es darum geht, ein positives Zugehörigkeitsgefühl zu erzeugen.

Bezogen auf Apps bedeutet das, dass sie mehr als das Übermitteln eingescannter Arztrechnungen via QR-Code oder den x-ten Versorgungslückenrechner bieten müssen. Die Idee eines Bonusprogramms ist nicht neu. Wenn es durch die Verknüpfung von Self-Tracking und Technikbegeisterung gelingt, bares Geld zu sparen oder Zusatzleistungen in Anspruch nehmen zu können, sehen wir das positiv.

Für den nachhaltigen Erfolg ist es allerdings entscheidend, dass solche Apps den Anforderungen des Datenschutzes genügen und zudem Spaß bringen.

Das Gespräch führte Lorenz Klein.

Foto: Softfair

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